Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

„Cupper“ spürt gefährliche Waldschädlinge auf

Olivia Lentschig, 08.02.2015 08:00

Geras. Mit seinem fantastischen Spürsinn wurde Border Collie „Cupper“ vom Bundesamt für Wald trainiert, um den Zitrusbockkäfer und den asiatischen Laubholzbockkäfer aufzuspüren. Bisher blieb Niederösterreich vom Befall dieser Schädlinge verschont.

  1 / 3   Wolfgang Riener und sein Spürhund Cupper sind den als gefährliche Quarantäneschadorganismen eingestuften Käfern auf der Spur.*Foto: LK NÖ/Eva Posch
Was als vermeintlicher Faschingsscherz begann zieht mittlerweile weite Kreise. Denn es war ein Faschingsdienstag, an dem Wolfgang Riener Kontakt mit dem amtlichen Pflanzenschutzdienst Niederösterreich aufnahm und von einer Idee erzählte: Der Inhaber eines Forsttechnikbüros in Geras wollte seinen Border Collie Cupper zu einem Spürhund ausbilden lassen. Dabei sollte der Hund keine polizeilichen Indizien erschnüffeln, sondern gefährliche Waldschädlinge. „Ich arbeite nicht nur als Forsttechniker. Ich bin auch Förster im Nationalpark Thaya. Als mir dort ein Schädlingsbefall auffiel, begann ich zu recherchieren und mein Interesse an den sogenannten Zitrus- und Laubholzbockkäfern wurde geweckt“, erklärt Riener.   Gefahr durch den Zitrus- und Laubholzbockkäfer Sie gelten als gefährliche Quarantäneschädlinge, stammen aus Asien und können nur schwer ausfindig gemacht werden. Eingeschleppt werden sie durch Holzverpackungsmaterialien oder Pflanzen aus dem asiatischen Raum. Derzeit leidet vor allem Oberösterreich an einem starken Befall dieser Käfer. Vermutet wird, dass sie über eine Steinlieferung aus Asien nach Oberösterreich kamen. Eine Eindämmung ist nur bei möglichst frühem Entdecken möglich. Befallene Bäume können wirtschaftlich nicht mehr genutzt werden. “Im September habe ich mit Cupper schließlich mit der Ausbildung begonnen“, erinnert sich Riener und konnte diese vor kurzem erfolgreich abschließen. Dafür musste er mit seinem Hund nach Kärnten fahren. Dort wurde vor einiger Zeit eine eigene Hundeschulung auf Initiative des Bundesamtes für Wald ins Leben gerufen, die für mehr Prävention in diesem Bereich sorgen soll. Auch Hunde aus dem Ausland nehmen an den Kursen teil. “Wenn der Hund nach einer Woche nicht auf den Geruch anschlägt, ist eine Ausbildung nicht möglich“, so Riener. Umso größer war bei ihm die Freude über das gute Gespür seines Collies.   Praktische Übungen für das Mensch-Tier-Gespann Die Ziele des „Spürnasen-Kommandos“ sind bereits klar gesteckt: „Wir wollen präventiv nun auch in Niederösterreich Kontrollen durchführen. Diese können wir das ganze Jahr über machen, da wir dabei nicht an Jahreszeiten gebunden sind. Der Geruch der Käfer ist immer da. Doch wir sind auch von den Garten- und Waldbesitzern abhängig, dass sie für uns die Augen offenhalten, ihre Bäume kontrollieren und sich bei Verdachtsfällen an den amtlichen Pflanzenschutzdienst wenden.“   Nähere Infos Erkennungsmerkmale Da die Larven bis zu zwei Jahre versteckt im Holz der Bäume leben, sind befallene Bäume oft erst an den nahezu runden, ein bis eineinhalb Zentimeter großen Ausbohrlöchern zu erkennen. Die Löcher befinden sich meist in der Nähe der Wurzeln oder am Stamm. Bohrspäne am Stammfuß deuten auch auf einen Befall hin.   Wirtspflanzen Der Großteil der heimischen Laubgehölze ab etwa zwei Zentimeter Stammdurchmesser: bevorzugt Ahorn, Weide, Birke, Platane, Haselnuss, Apfel, Rosskastanie, Birne, Erle, Rosen, Hainbuche und Pappel   Meldepflicht  Verdächtige Käfer und Pflanzen müssen dem Amtlichen Pflanzenschutzdienst unter Tel.: 050-259/22600 oder pflanzenschutz@lk-noe.at gemeldet werden.

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden