
EBERWEIS/FUGLAU. Was im Leben wirklich zählt und wie wichtig es ist, sich ein offenes Herz zu bewahren, wird bewusst, wenn man den Ausführungen von Sabine Schindelegger aus Eberweis lauscht. Mit ganz viel Herzblut und Freude organisiert ihre Familie heuer bereits zum 19. Mal die legendäre Benefiz-Kinderrallye.
Das Team „Kinderrallye“ rund um Sabine, Helmut und Lukas Schindelegger laden am Sonntag, 14. Juli ab 13 Uhr erneut zum beliebten Rennspaß auf den Nordring in Fuglau. Alle Kinder mit und ohne Handicap sind herzlich eingeladen, um mit den besten Rallyepiloten Österreichs ein paar heiße Runden am Copilotensitz zu drehen.
Tips: Wie kamen Sie auf die Idee zur „Kinderrallye“?
Sabine Schindelegger: Vor 20 Jahren haben wir während einer Rallyeveranstaltung, bei der wir selbst gefahren sind, in den Pausen zwei behinderte Kinder in unser Rallyeauto gesetzt und sind mit ihnen ein paar Runden gefahren. Nach einer Woche haben uns die Eltern angerufen und gesagt, dass sich ihr autistisches Kind seither nicht mehr vor Autos fürchtet und die Folgereaktionen, wie Bettnässen und Panikattacken, nicht mehr aufgetreten sind. Die Eltern des anderen Buben meinten, dass dessen Muskelspasmen, immer wenn er an das Rallyeerlebnis erinnert wird, verschwinden und er sogar aus dem Rollstuhl aufstehen und ein paar Schritte gehen kann, was vorher nicht möglich war. Für uns war es wie ein Aha-Erlebnis, das uns an die Hippo- und Delphintherapie erinnerte. Damals haben wir spontan mehrere Rallyefahrer angerufen und gefragt, ob sie sich vorstellen könnten einen Tag lang an einem Rennring Kinder mit Handicap in ihren Rennautos zu chauffieren. Die Resonanz war grandios! 20 Rallyefahrer mit ihren Rennwagen waren zur Stelle, um 500 Kindern einen unvergesslichen Tag zu bereiten. Das ist jetzt 19 Jahre her und seither treffen jedes Jahr mehrere Rallyefahrer zusammen, um sich unentgeltlich und mit großer Begeisterung zur Verfügung zu stellen. Sie alle sind glücklich über die vielen lachenden Kinderaugen.
Tips: Woher kommt die große Liebe zu Kindern?
Sabine Schindelegger: Wenn ein Kind Hilfsbereitschaft erlebt, lernt es, Vertrauen zu haben und selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Wir haben vier gesunde Kinder und sind jeden Tag dankbar dafür.
Tips: Was dürfen die Gäste heuer erwarten?
Sabine Schindelegger: Nachdem nicht alle Autos gleichzeitig am Ring fahren können, ist auch für ansprechendes „Wartezeit-Programm“ gesorgt: es gibt Tretautorennen, eine Hüpfburg, Kinderschminken, viele Kinderspiele-Stationen und eine 40 Meter Riesendrehleiter der Horner Feuerwehr, mit der man aus luftiger Höhe das Festgelände überblicken kann. Für reichliche Verpflegung ist bestens gesorgt. Pünktlich um 13 Uhr geht“s dann los mit der Übergabe der Geldspenden unserer großzügigen Sponsoren an die diesjährigen Kinderhilfsprojekte. Mithilfe unserer treuen Sponsoren und Privatspender unterstützen wir heuer den Verein „Die Boje“, der psychologische Akuthilfe für Kinder in Krisensituationen bietet und das Österreichische Jugend- Rotkreuz, das sich neben den bekannten Hilfsleistungen auch jedes Jahr im Kinderlager um unsere schwerstbehinderten Ehrengäste kümmert.<