Waldviertel Akademie-Preis 2017 geht an Franz Graf
GMÜND. 65 Jahre war Franz Graf in der selben Firma tätig. Vom Lehrling wurde er zum Baumeister und Konzernchef und formte Leyrer+Graf zum größten Arbeitgeber des Waldviertels. Im Rahmen der Internationalen Sommergespräche wird Graf am Donnerstag, 31. August 2017, ab 19 Uhr auf Schloss Weitra nun mit dem WALDVIERTEL AKADEMIE-Preis ausgezeichnet.
2012 rief die Waldviertler Kultur- und Bildungsinitiative WALDVIERTEL AKADEMIE, immerhin seit 1984 ein Fixpunkt der geistigen Regionalentwicklung in Niederösterreich, den WALDVIERTEL AKADEMIE-Preis ins Leben. Dieser soll Personen, die sich nachhaltig um die österreichisch-tschechische Beziehungen oder um die Region Waldviertel verdient gemacht haben, vor den Vorhang bringen und auszeichnen. Der erste Preisträger 2012 war der Schriftsteller Pavel Kohout, 2013 wurde der Theatermacher Harald Gugenberger ausgezeichnet, 2014 nahm die Journalistin Barbara Coudenhove-Kalergi den Preis entgegen. Die Entscheidung trifft eine mehrköpfige unabhängige Jury rund um den Vorsitzenden der WALDVIERTEL AKADEMIE, Ernst Wurz.
„Franz Graf ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Baumeister“, so Ernst Wurz, der der Preis-Jury vorsitzt, „sein Lebenswerk, ein weit über das Waldviertel hinaus bekanntes Unternehmen, ist geprägt von Verantwortung und Zielorientierung. Für uns der Grund, diese herausragende Unternehmerpersönlichkeit des Waldviertels zu würdigen.“ Der Preis wird in unregelmäßigen Abständen vergeben. Die Statue wird gefertigt von Steinmetzmeister Rudolf Wunsch aus Wachauer Marmor.
Franz Graf
Franz Graf wurde am 12. März 1931 in Brand bei Nagelberg geboren. Nach Kriegsende wurden er und seine Familie aus dem tschechisch gewordenen Stadtteil Gmünd III in eine Notunterbringung in Gmünd-Neustadt ausgesiedelt. Nur zwei Jahre danach, im Jahr 1947, begann Franz Graf seine technische Lehre bei Anton Leyrer. Seine fachliche Ausbildung absolvierte er als Autodidakt, bereits mit 23 Jahren legte er die Baumeisterprüfung als damals jüngster Baumeister Österreichs ab. 1958 wird Graf Mitgesellschafter des Unternehmens, welches er nach dem Tod von Leyrer im Jahr 1964 auch leitet.
In seiner Zeit als Geschäftsführer entwickelte er das Unternehmen zur größten Baufirma Niederösterreichs mit derzeit über 1.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 200 Millionen Euro pro Jahr. Persönliche Höhepunkte waren für Graf die Errichtung des Gmünder Gymnasiums, der Spitäler in Gmünd und Horn, aber auch das Bahnorama am neuen Wiener Hauptbahnhof und das G3-Shopping-Resort bei Gerasdorf.
Graf wurde in seiner beruflichen Laufbahn mit vielen Preisen ausgezeichnet, unter anderem als „Unternehmer des Jahres“ (1996). Seit 2007 ist er auch Ehrenbürger der Stadt Gmünd, 2010 wurde ihm das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich überreicht.
2013 übertrag Franz Graf die operative Geschäftsführung des Unternehmens Leyrer+Graf an seinen Sohn Stefan Graf. Er selbst fungiert seit April 2015 als Aufsichtsratsvorsitzender der Leyrer+Graf Baugesellschaft und der Graf Holding.
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