Tödlicher Unfall nach Felsräumungsarbeiten in Ebensee
EBENSEE. Nach den heutigen Felsräumungsarbeiten in Ebensee stürzte ein Mitarbeiter der Straßenmeisterei Bad Ischl und verunglückte dabei tödlich.
Auf der Salzkammergutstraße B145 kam es in den frühen Morgenstunden zu mehreren Steinschlägen. Die Sperrung der Straße wurde umgehend eingeleitet. Anschließend erfolgte eine Begehung der Geologen, bei der auch ein 31-jähriger Bad Goiserer und Mitarbeiter der Straßenmeisterei Bad Ischl dabei waren. Der Straßenerhaltungs-Fachmann aus Bad Goisern und sein Arbeitskollege bauten oberhalb der Felswand die Sicherungsstände ab und stiegen gemeinsam durch das Steilgelände ab. Der Untergrund war durch das trockene Gras rutschig und die Beschaffenheit des Bodens schwer erkennbar. An einer etwa 30 bis 40 cm hohen Geländestufe stützte sich der junge Mann mit den Händen ab, setzte sich hin und wollte so die Stufe überwinden. Er kam ins Rutschen, konnte sich in dem steilen Gelände nicht mehr halten, stürzte etwa 150 bis 200 Meter ab und blieb etwa 100 Meter oberhalb der Bundesstraße schwer verletzt liegen. Die Arbeitskollegen eilten zu ihm und leisteten unverzüglich erste Hilfe. Reanimationsversuche durch das Notartzteam waren leider erfolglos. Der Goiserer erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.
„In tiefer Betroffenheit erreichte uns heute die Nachricht, dass ein Mitarbeiter der Straßenmeisterei Bad Ischl, im Anschluss an Felsräumarbeiten, tödlich verunglückte. Wir sind erschüttert über diesen tragischen Unfall. Unsere Gedanken in diesen dunklen Stunden sind bei der Familie des Verstorbenen“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesrat Günther Steinkellner.
Nach dem tragischen Vorfall wurde eine Fachfirma beigezogen, welche die restlichen Hangräumungsarbeiten durchführte.
„Die höhere Gewalt hat innerhalb kurzer Zeit nun schon zweimal im Salzkammergut zugeschlagen. Aufgrund von Steinschlägen musste erst kürzlich ein Abschnitt der B152 gesperrt werden. Hier laufen mehrwöchige Sanierungsmaßnahmen. Die Ereignisse stellen die gesamte Mobilität in der Region südliches Salzkammergut vor große Herausforderungen. Nach erfolgten Aufräum- und Sanierungsarbeiten, konnte die Landesstraße B145 allerdings am Montagabend wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die teilweise beschädigten Seilsperren müssen in den nächsten Wochen ausgeräumt und repariert werden. Temporäre Anhaltungen des Verkehrs sind daher noch einige Wochen notwendig, wobei die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer mit Wartezeiten von bis zu 20 Minuten rechnen müssen“, sagt Steinkellner.
Langfristiges, flächenwirtschaftliches Projekt für mehr Schutz
„Bereits nach den Lawinenereignissen im Winter 2018/2019 wurde der Bereich oberhalb der B152 intensiv inspiziert. Für ein flächenwirtschaftliches Projekt der Wildbach- und Lawinenverbauung, das von Mitterweißenbach bis Langwies reicht, laufen seit einiger Zeit die notwendigen Vorarbeiten. Ziel ist es, gefährdete Objekte sowie die Straße langfristig zu sichern“, sagt Landesrat Wolfgang Klinger.
Hauptsächlich soll der Wald als natürlicher Schutz dienen, weshalb eine Bannlegung geplant ist. Die Bundesforste als Eigentümer der Grundflächen sind in das Projekt eingebunden.
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