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Kammerhof Museum zeigt den „knieenden Bigott“

Daniela Toth, 22.11.2023 07:50

GMUNDEN. Wenn die Stadtpfarre die heuer 1.000 Jahre alte Bürgerspitalkirche St. Jakob vom 8. bis 10. Dezember zum „Gebetsraum ALIVE“ macht, zeigt das Kammerhof Museum ein hochinteressantes historisches Gemälde: das 3,5x2 Meter große Hochaltarbild aus dem Jahr 1623.

Der „knieende Bigott“ Georg Prugglacher (links unten) dominiert das Altarbild. (Foto: Kammerhof Museum)

Der links unten abgebildete „knieende Bigott“ ist der über Jahrzehnte mächtigste Mann des Kammergutes, der legendäre, gefürchtete Salzamtsmann Georg Prugglacher. Als Stifter des Gemäldes ließ er sich groß als frommen Mann ins Bild setzen, doch die Geschichte zeichnet von ihm ein anderes Bild. In Franz Hufnagls Buch „Die Maut zu Gmunden“, 2008 erschienen, wird er als herrischer und herrschsüchtiger Charakter beschrieben, der in seiner Eigenschaft als „Religions-Reformations-Commissär“ im Dienste der Gegenreformation die Menschen im Salzkammergut mit großer Härte „wieder katholisch machen“ wollte. Zudem brachte Prugglacher auch einen Teil der Gmundner Bürgerschaft zum Ungehorsam gegen die Stadtobrigkeit auf, was schließlich die Handlungsfähigkeit und Selbstverwaltung der Stadt Gmunden so sehr beeinträchtigte, dass der Kaiser eingriff. Im Jahr 1653 wurde Prugglacher – ein Ausnahmefall für einen Salzamtsmann – fristlos entlassen.


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