Zwei neue Schutzanlagen sollen künftig Hochwasser verhindern
LAAKIRCHEN. Die verheerenden Hochwasserereignisse im vergangenen Sommer, bei denen Teile Laakirchens unter Wasser standen, sind noch lebhaft in Erinnerung. Die Planungen für einen umfassenden Hochwasserschutz, der ähnliches künftig verhindern soll, sind schon weit gediehen. Die Anlagen sollen in Lindach und in Thal errichtet werden.
Die Schäden durch die beiden Hochwasser waren enorm: Viele Menschen mussten zeitweilig ihre Wohnungen verlassen, allein beim Katastrophenfonds wurden Kosten von zwei Millionen Euro eingereicht. Weitere 800.000 Euro musste die Stadtgemeinde für Schäden an eigenen Gebäuden und Straßen aufbringen, so Laakirchens Bürgermeister Fritz Feichtinger (SPÖ).
Um für ähnliche „Jahrhundertereignisse“ künftig besser gewappnet zu sein, wird seit Monaten an einer Verbesserung des Hochwasserschutzes gearbeitet.
Zwei Rückhaltebecken in Lindach
Schon zu einem großen Teil abgeschlossen sind die Vorgespräche für die Anlagen in Lindach (Abbildung unten links). Geplant ist die Errichtung zweier Rückhaltebecken, die naturnahe durch Aufschüttung von landwirtschaftlich bewirtschaftbaren Erddämmen angelegt werden sollen. Eines entsteht an der Bachstraße kurz vor Lindach (L1.1), das andere oberhalb des Ortsteils Pechleiten (L1.5).
Gemeinsam sollen sie eine Abfuhrkapazität von 14 Kubikmetern pro Sekunde erreichen und ein Einzugsgebiet von 10,5 Quadratkilometern abdecken, das gemeinsame Speichervolumen beträgt 265.000 Kubikmeter. Zum Vergleich: Die bisherige, aus den 1960er Jahren stammende Lindachbach-Regulierung erreichte eine Abfuhrkapazität von zehn Kubikmetern pro Sekunde.
Das rund 2,6 Millionen Euro teure Projekt liegt schon in der Zielgeraden: „Wenn alles klappt, soll nächstes Jahr Baubeginn sein. Ob das gelingt hängt vor allem von den Förderstellen ab, wir haben aber für Lindach bereits eine mündliche Zusage“, so Feichtinger.
Komplexe Situation in Thal
Auch für die Hochwasserschutzanlagen in Thal (Abbildung unten rechts) liegen bereits Vorentwürfe vor, hier ist die Lage jedoch komplexer: Die Kranichsteger Landesstraße führt derzeit direkt durch das geplante Rückhaltebecken (T1.5). Die daher notwendige Verlegung ist laut Auskunft der Landesstraßenverwaltung frühestens 2019 möglich.
Zudem sind aufgrund der Geländebeschaffenheit zusätzlich mehrere kleine Rückhaltebecken beziehungsweise Hochwasserschutzanlagen erforderlich. Für die Ableitung der Oberflächenwasser muss schließlich ein Reinwasserkanal durch Laakirchen zur Traun errichtet werden.
In laufenden Gesprächen mit Bund und Land werde versucht, auch in Thal schnellstmöglich für einen umfassenden Hochwasserschutz zu sorgen, betont Bürgermeister Fritz Feichtinger. Jedoch müssen neben dem Umweltministerium, der zuständigen Landesdienststelle und dem Gewässerbezirk Gmunden in vielen Fällen weitere Experten beigezogen werden – etwa die Forstbehörde im Fall von Waldstücken oder ein Gewässerökologe, wenn Bäche durch betroffenes Gebiet verlaufen. Man hofft bis Ende des Jahres die nötigen Vereinbarungen abschließen zu können, damit auch für Thal die Einreichunterlagen erstellt werden können.
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