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Die Pferde der alten Römer verloren im Salzkammergut so manchen Schuh

Daniela Toth, 25.04.2018 07:21

BEZIRK GMUNDEN. Am Wochenende beginnt in Enns die diesjährige Landesausstellung „Rückkehr der Römer“. Anlass genug, sich auf die Suche nach Römischen „Relikten“ im Salzkammergut zu begeben.

  1 / 2   "Hipposandalen" hatten zur Römerzeit die Funktion der heutigen Hufeisen. Foto: Archäologische Arbeitsgemeinschaft Salzkammergut

Teile des Salzkammerguts waren schon sehr früh besiedelt – vor allem Hallstatt, wo schon zur Bronzezeit Salz abgebaut wurde. Die regionalen Römerzeit-Funde sind nicht so bedeutsam, aber durchaus vorhanden, wie der der Goiserer Historiker Michael Kurz erklärt.

Vom „Römerkopf“ bis zu Siedlungsresten

Bekannte Römerrelikte im Salzkammergut sind etwa der „Römerkopf“ in der Kirche am Traunkirchner Johannesberg oder der römische Grabstein, der im Ischler Kirchturm entdeckt wurde. Hinweise auf römische Siedlungen, so genannte „Vici“, gibt es in Hallstatt und Altmünster. “In Hallstatt gibt es von den Römern vor allem Zufallsfunde, sie haben den Salzabbau aber damals sicher bis ins dritte Jahrhundert nach Christus weiter betrieben“, erklärt der Goiserer Historiker Michael Kurz. Da das römische Reich, anders als die Hallstattkultur, auch Zugang zu Meersalz hatte, dürfte die aufwändige Gewinnung aus dem Berg nicht so zentral gewesen sein, vermutet Kurz.

Römerzeitliche „Hufeisen“

Dennoch wurde auch eine weitere Saline in der Region betrieben – und zwar im Bereich Goisern/Sandling. Hier wurden zahlreiche „Hipposandalen“ gefunden. Diese römerzeitliche Variante eines „Pferdeschuhs“ hatte eine ähnliche Funktion wie heute das Hufeisen. Da die Hipposandalen immer wieder verloren gingen, weise die dichte Fundlage in diesem Bereich auf eine lange und intensive Nutzung des Weges hin, so Kurz.

Viele der Funde hat die Archäologische Arbeitsgemeinschaft Salzkammergut gemacht, die sich unter anderem auch der systematischen Erforschung von alten Wegführungen im Raum Hallstatt, Obertraun, Bad Aussee, Bad Mitterndorf widmet.

Almfunde im Dachsteingebiet

Dass es die Römer durchaus „nach oben“ gezogen haben dürfte, darauf deuten andere Funde hin: nämlich römische Weideglocken, die man als Almfunde im Dachsteingebiet entdeckt hat.


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