Nach Hallenbrand setzten Tennisspieler ein Zeichen
BAD ISCHL. Genau eine Woche nach der Brandkatastrophe, der alle Vereinsgebäude und die Tennishalle zum Opfer fielen, trafen sich die Bad Ischler Tennisspieler, um ein gemeinsames Zeichen zu setzen.
Die „schwärzesten Stunden der Vereinsgeschichte“ erlebten die Mitglieder des TC Bad Ischl am 14. Dezember: Um etwa 11.30 Uhr brach ein Brand aus – die Ermittler vermuten im Terrassenbereich – der nur wenige Stunden später alles vernichtet hatte, was den Tennisspielern in Bad Ischl lieb und teuer war. Sowohl das Restaurant, als auch die sanitären Anlagen, die Werkstatt, die Terrasse, der Tennisshop mitsamt dem zugehörigen Büro und nicht zuletzt die Tennishalle wurden ein Raub der Flammen. Das gesamte Areal ist gesperrt, das Landeskriminalamt ist noch mit den Erhebungen beschäftigt und der Winterbetrieb ist auf unbestimmte Zeit eingestellt. Mehr als 100 Menschen aus dem ganzen Salzkammergut kamen nun am 21. Dezember zusammen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen. „Ein großer Teil unserer Tennisanlage wurde vernichtet“, ssagt Obmann Roland Lechner, „aber wir sind noch da.“ In sicherer Entfernung zur Brandruine trafen sich die Clubmitglieder. Viele brachten Kuchen, Kekse und warme Getränke. Denn eigentlich hätte an diesem Tag die Weihnachtsfeier – nur wenige Meter von jener Stelle entfernt, an der man nun im Kalten und Nassen stand – gefeiert werden sollen.
Dank an Stadtgemeinde und Einsatzkräfte
„Wir möchten uns erneut bei den mehr als 200 Einsatzkräften bedanken, die unermüdlich im Einsatz standen, um noch Schlimmeres zu verhindern“, sagt Lechner. „Aber auch der Stadtgemeinde möchten wir danke sagen. Denn sofort nach dem Unglück haben sich die zuständigen Mitarbeiter mit der Versicherung und Experten in Verbindung gesetzt.“ Weitere Begehungen der Entscheidungsträger sind kurz nach Weihnachten geplant. Dieses beherzte Engagement mache Lechner zufolge in dem ganzen Chaos Mut, denn natürlich jeder stelle sich derzeit die Frage, wie es weitergehen soll. Die hohe Bereitschaft, hier schnell wieder voranzukommen, unterstreicht auch die designierte Bürgermeister Ines Schiller. Sie war ebenfalls zur Versammlung gekommen: „Wir sind hier mit Nachdruck dahinter und sobald es nähere Informationen gibt, werden wir uns alle zusammen setzen und den Wiederaufbau planen und vorantreiben.“ Auch Stadtrat Karl Komaz, selbst leidenschaftlicher Tennisspieler, unterstützt die Bestrebungen „bald wieder gemeinsam in der Tennishalle spielen zu können.“
Hunderte Tennisspieler aus dem ganzen Salzkammergut auf Halle angewiesen
In den letzten Jahren hat sich das Salzkammergut mehr und mehr zu einer Tennisregion entwickelt. Alleine der TC Bad Ischl hat über 320 Mitglieder. Beim zweiten Ischler Verein, dem TC Mosergütl, sind es an die 170 Tennisspieler. Sie alle – darunter auch insgesamt knapp 200 Jugendliche – standen im regelmäßigen Training, auch über den Winter. Wie sehr sich die Ischler Tennishalle bewährt hat, zeigt die zuletzt sehr gute Buchungsauslastung, sind es nicht nur die einheimischen Spieler, die wöchentlich gekommen sind, sondern auch zahllose Spieler aus den umliegenden Regionen. Man ist sich einig: “Ziel muss es ein, den Verein und die Halle möglichst schnell wieder aufzubauen. Wir sind eine große Gemeinschaft und werden hier zusammen helfen, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde können wir alles schaffen.“ Man müsse nun abwarten, bis Schadenshöhe und Versicherungsfragen geklärt sind. Eines ist für die Tennis-Community aber klar: „Wir werden den Wiederaufbau mit so vielen freiwilligen Arbeitsstunden und Eigenleistungen unterstützen, wie es möglich ist.“
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