
SALZKAMMERGUT. Nachdem letzte Woche Hannes Androsch mit Vorwürfen an die Verantwortlichen vom Kulturhauptstadt-Komitee zurückgetreten ist, gab Elisabeth Schweeger, künstlerische Leiterin der Kulturhauptstadt, ein Statement ab. Auch Hubert von Goisern ergriff in einem offenen Brief an Androsch das Wort und verteidigte das Projekt.
„In ihrem offenen Brief sind Vorwürfe und Beschuldigungen enthalten, die ich nicht unwidersprochen stehen lassen kann“, beginnt Hubert Achleitner a.k.a. Hubert von Goisern seinen Brief. „Es ist schmutzig, um nicht zu sagen intrigant, den Mitgliedern des Kulturhauptstadt-Komitees zu unterstellen, wir wären über das Programm von 2024 und den Stand der Dinge nicht informiert. Wie können Sie so etwas behaupten?“
Kritik an „nie gegründetem“ Komitee
Letzte Woche wurde ein Brief des Salinen-Aufsichtsratsvorsitzenden und Ex-Finanzministers Hannes Androsch publik, in dem er seinen Rückzug aus dem Kulturhauptstadt-Komitee bekannt gab. Er erhob schwere Vorwürfe und kritisierte, dass es kein Komitee gebe, da es „nie konstituiert“ worden sei. Androsch bekrittelt darin auch, dass die Mitglieder nie über Programminhalte informiert worden seien. Kurz nach der Veröffentlichung meldete sich auch Elisabeth Schweeger, die künstlerische Leiterin der Kulturhauptstadt, zu Wort. In ihrem Statement betont sie, dass die ehrenamtlichen Mitglieder des Komitees „hochkarätige Persönlichkeiten“ seien, „die mit dem Salzkammergut verbunden sind“. Das Komitee sei außerdem „weder Verein, Gremium noch Entscheidungsinstrument“. Sie bedauere, dass Androsch ausgetreten ist, bleibe aber gesprächsbereit.
Unterstützen und werben
Hubert von Goisern stellt in seinem offenen Brief an Androsch klar, dass dieser auch an der Präsentation teilnahm, an der er selbst anwesend gewesen sei. Die Kritik Androschs, dass das Programm zu „exotisch-global“ sei, könne er nicht nachvollziehen. Das Programm für 2024 mache neugierig und er habe „großes Vertrauen in Frau Schweeger und ihr ambitioniertes Team“. Die Aufgabe als Botschafter sehe er zudem darin, „zu unterstützen und zu werben“ und nicht darin, mitzubestimmen.