„Greenkeeper sind Mangelware“

Ein Greenkeeper ist eine Fachkraft für die Instandhaltung und Bewirtschaftung von Rasensportplätzen, zum Beispiel von Golfplätzen. Er konzipiert Platzumgestaltungen, pflegt Biotope und Wasseranlagen am Platz. In Oberösterreich gibt es 27 Golfplätze. Auf jedem Platz arbeiten drei bis zwölf Greenkeeper. Die Ausbildung zum Greenkeeper kann in Österreich nur an der Fachhochschule in Warth absolviert werden und dauert zwei Jahre. Voraussetzungen sind einerseits eine vorangegangene zweijährige Praxis als Platzwart oder Praxis in einem Gärtnerbetrieb und andererseits eine positiv absolvierte Eingangsprüfung. Die Ausbildung ist weltweit anerkannt. Der Beruf kann je nach Lebenssituation als Ganzjahresberuf ausgeübt werden, hat aber extreme Spitzen während der Golfsaison von April bis Oktober. Im Winter werden angefallene Überstunden und Urlaub abgebaut. Einige Greenkeeper arbeiten im Winter aber auch auf Plätzen in wärmeren Ländern. Nach der zweijährigen Basis-Ausbildung kann weiterführend die Ausbildung zum Head-Greenkeeper gemacht werden.

Immer weniger Greenkeeper

Alle zwei Jahre werden circa 20 Greenkeeper mit der Ausbildung fertig; es werden jedoch immer weniger. „Ich arbeite offiziell Montag bis Freitag von sechs bis 14 Uhr, es fallen aber während der Saison Mehrleistungen und Überstunden an,“ sagt Florian Pöllmann, Head-Greenkeeper beim Golfclub Salzkammergut. „Das frühe Aufstehen ist für viele junge Menschen nicht mehr attraktiv,“ erklärt Karl Lobner von der Fachhochschule in Warth den Mangel an Absolventen.

Berufung

„Wissbegierigkeit und Wetterfestigkeit sind die wichtigesten Eigenschaften für einen Greenkeeper, aber es ist eine Berufung“ so Pöllmann weiter, der einen Bachelor in Geschichte abgeschlossen, sich aber dann aus enger Verbundenheit mit dem Club für die Arbeit als Greenkeeper entschieden hat. Pöllmann ist auch ein ausgezeichneter Golfer mit einstelligem Handicap, was das Verständnis für seine Arbeit erleichtert.