Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Historische Dampfpumpe gibt Einblicke in die Geschichte der Gmundner Wasserversorgung

Daniela Toth, 13.11.2023 08:22

GMUNDEN. Eine neue Sehenswürdigkeit aus dem Bereich der Industriegeschichte kann man seit wenigen Tagen beim Tourismusbüro auf dem Gmundner Toscanaparkplatz besichtigen: Eine der beiden historischen Dampfpumpen des Wasserwerks wurde nun nach Jahrzehnten wieder restauriert - und erlaubt beim Tourismusbüro auf dem Toscanaparkplatz ab sofort Einblicke in die Geschichte der Gmundner Wasserversorgung.

Bürgermeister Stefan Krapf, GF Tourismusverband Traunsee-Almtal Andreas Murray, GR Peter Trieb, Hans Wagneder, Karlheinz Eder (Vorsitzender TV Traunsee-Almtal) (Foto: Klemens Fellner /TVB Traunsee Almtal)

Die historische Dampfpumpe, ein beeindruckendes Symbol der Industriekultur der Region Traunsee-Almtal, hat ihr neues Zuhause vorm Tourismusbüro Gmunden gefunden. Nach einer aufwendigen Renovierung und fachmännischen Restaurierung wird sie ab sofort der Öffentlichkeit zur Schau gestellt. Initiiert wurde das Projekt von Helmut Danzer und Peter Trieb. Hans Wegneder kümmerte sich zusätzlich um die Geschichte der Dampfpumpe und brachte reichlich interessante geschichtliche Details ein.

Element der regionalen Industriekultur - Führungen sind geplant

„Die Renovierung der historischen Dampfpumpe im Gästezentrum ist ein Schritt zur Bewahrung unserer reichen Industriekultur in der Region Traunsee-Almtal. Zukünftige Führungen werden Besuchern die Möglichkeit bieten, nicht nur die Dampfpumpe zu erleben, sondern auch die breite industrielle Geschichte unserer Gegend zu entdecken. Wir laden herzlich dazu ein, diese faszinierende Verbindung zur Vergangenheit und zur Industriekultur mit uns zu erkunden.“, sagt Andreas Murray, Geschäftsführer TVB Traunsee-Almtal.

Geschichte der Wasserversorgung in Gmunden

Lange Zeit war die Wasserversorgung in Gmunden sehr unsicher, da sie vom sogenannten Heiligen Bründl abhängig war. Es versorgte zwar die Menschen mit vorzüglichem Trinkwasser, jedoch versiegte von Zeit zu Zeit bei großer Trockenheit die Quelle. Aus diesem Grund entschloss sich der Gemeinde Ausschuss eine neue Trink- und Nutzwasserversorgung für die Stadt Gmunden zu erschließen. So wurde die Wiener Firma Karl Freiherr von Schwarz beauftragt ein neues Wasserwerk mit dem Namen. „Erzherzogin Marie Valerie Wasserleitung“ zu bauen. Im Februar 1892 starteten sie bereits mit der Arbeit. Bemerkenswert ist die kurze Bauzeit bereits am 1.12.1892 wurde das Wasserwerk in Betrieb genommen - Dort im Einsatz war auch diese Duplexdampfpumpe – Sie beförderte etwa 102.080 Kubikmeter Wasser in einem Jahr.

Teilweise Umstellung auf elektrischen Betrieb im Jahr 1904, letztes Anheizen im Jahr 1954

Im Jahre 1904 wurde erstmals ein Teil auf elektrische Energie umgestellt. Ganz verschwand die Dampfmaschine erst im Jahre 1954. Sie wurde am 4.1.1954 nach 7 Jahren Stillstand zum letzten Mal angeheizt. Am 1.7.1968 wurde auch das Wasserwerk gänzlich eingestellt.

Die Versorgungseinheit bestehend aus einem Quellenschacht konnte bis zu 75 sek. LT. befördern. In unmittelbarer Nähe stand auch das Kesselhaus mit den beiden Dampfkesseln. Der hier erzeugte Dampf betrieb zwei eine zylindrische Dampfmaschine mit je 30 PS diese betrieben die Pumpen, welche das Wasser in die Versorgungsleitung drückten. Zur Überwindung der Traun wurde auch kurz darauf die Marienbrücke gebaut. Das Wasser wurde sogar bis am Kalvarienberg in Gmunden hinaufgepumpt (dort befand sich ein Behälter). Im Jahre 1899 waren bereits 424 Häuser zusammen mit 1924 Ausläufen angeschlossen.

Für die Kurstadt Gmunden war das Wasserwerk ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung des Fremdenverkehrs und der Vergrößerung der Gemeinde. Es war eines der modernsten seinerzeit. Da die Firma Freiherr von Schwarz so zufrieden mit ihrer Arbeit war schenkten sie der Stadt Gmunden den Brunnen am Franz-Josef-Platz.

 

Daten zur Dampfpumpe

  • Maße: Länge 10,3 m, Breite 3,3 m, Höhe 2,7 m
  • Leistung: 18 Liter / Sekunde
  • Einsatzort: Erzherzogin Marie Valerie Wasserleitung Gmunden
  • Einsatz Zeitraum: 1892 – 1954
  • Hersteller und Bauherr: Ringhofer Smignow, Karl Freiherr von Schwarz
  • Täglicher Verbrauch (Stadt Gmunden): 250 Kubikmeter

 


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden