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Martin 3: der Lebensretter und Innovationsflieger im Salzkammergut

Thomas Leitner, 21.01.2025 13:47

SALZKAMMERGUT. Ob Verkehrsunfall, Herzversagen oder ein anderer lebensbedrohlicher Notfall – wenn jede Minute zählt, ist die Crew des Rettungshubschraubers „Martin 3“ zur Stelle. Ihr oberstes Ziel: Patienten schnellstmöglich und bestmöglich medizinisch zu versorgen, unabhängig von der Art des Einsatzes.

Rettungshubschrauber Martin 3 im Einsatz (Foto: Martin Flugrettung)
  1 / 5   Rettungshubschrauber Martin 3 im Einsatz (Foto: Martin Flugrettung)

Die Notarzthubschrauber in Oberösterreich sind unverzichtbare Partner in der Notfallversorgung. „Christophorus 10“ und „Christophorus Europa 3“ (ÖAMTC) wurden im vergangenen Jahr zu beeindruckenden 2.728 Einsätzen alarmiert, nahezu identisch zur Bilanz von 2023.

„Martin 3“, der in Scharnstein stationierte Rettungshubschrauber von Heli Austria, startete 1.191 Mal zu Notfällen im Salzkammergut. Insgesamt wurde der rote Helikopter 1.302 Mal benötigt. Wetterbedingt konnten jedoch 111 Einsätze nicht geflogen werden, weshalb stattdessen Patienten auf dem Landweg transportiert werden mussten.

Beeindruckende Bilanz

Mit 1.191 Flugeinsätzen im vergangenen Jahr stellte der Rettungshubschrauber „Martin 3“ einmal mehr seine Bedeutung für die schnelle Notfallversorgung unter Beweis. Der einsatzstärkste Tag war im August 2024, an dem die Crew beeindruckende 13 Einsätze absolvierte. Besonders häufig musste „Martin 3“ zu internistischen Notfällen gerufen werden, die 37 Prozent aller Einsätze ausmachten. An zweiter Stelle standen traumatologische Notfälle – darunter Unfälle bei Sport und Freizeit, im Haushalt, Verkehr oder bei der Arbeit –, die insgesamt 315 Einsätze erforderten. Neurologische Notfälle machten 12 Prozent der Missionen aus. Hinzu kamen 199 sogenannte Sekundäreinsätze, bei denen Patienten von einem Krankenhaus in eine spezialisierte Klinik verlegt wurden.

Ein besonderer Anstieg zeigte sich bei Notfällen mit Kindern: Während es 2022 nur vier Einsätze gab, waren es 2023 bereits 30 und 2024 sogar 51.

Neuer leitender Notarzt

Seit August vergangenen Jahres ist Harald Ecker der neue leitende Notarzt beim Rettungshubschrauber Martin 3 und folgt damit auf Boris Buck. Der 41-jährige Altmünsterer bringt umfangreiche Erfahrung in der Notfall- und Intensivmedizin mit. Bereits seit 2015 ist er als Notarzt tätig, seit 2018 Teil der Martin Flugrettung nach der Verlegung des Stützpunkts nach Scharnstein.

Nach seiner Facharztausbildung in Innerer Medizin am Krankenhaus Vöcklabruck wechselte er 2021 in die Anästhesie und Intensivmedizin. Neben seiner Arbeit als leitender Notarzt ist Ecker auch als Bergrettungsarzt an der Ortsstelle Gmunden aktiv.

Neue Systeme und Forschung

Der Rettungshubschrauber „Martin 3“ ist nicht nur ein unverzichtbares Einsatzmittel, sondern auch eine Plattform für medizinische Innovationen. Bereits seit zwei Jahren ist der Helikopter mit dem revolutionären Cosinuss-In-Ear-System ausgestattet. Dieses fortschrittliche Kreislaufüberwachungssystem misst über einen kleinen Ohrstöpsel relevante Parameter direkt aus einer Arterie im Innenohr.

Ebenfalls an Bord ist ein hochmodernes Mini-Ultraschallgerät, mit dem der Notarzt bereits am Einsatzort entscheidende Untersuchungen durchführen kann. Ergänzt wird die Ausstattung durch das Corpuls CPR-Gerät, ein vollautomatisiertes Reanimationssystem, sowie ein NVG-Nachtsichtgerät, das den Einsatz bei Dunkelheit erheblich erleichtert.

Wichtiges Rettungsmittel für die Menschen in der Region

Der Flugrettungsstützpunkt in Scharnstein mit dem Notarzthubschrauber „Martin 3“ der Heli Austria GmbH ist seit Jahren ein unverzichtbarer Bestandteil der Notfallversorgung im Salzkammergut. Tausende Einsätze belegen die Erfolgsgeschichte dieses Standorts, der durch seine strategisch günstige, höher gelegene Position besticht. Dank der Lage ist der Stützpunkt nur selten von Nebelfeldern beeinträchtigt, sodass Einsätze in den meisten Fällen problemlos durchgeführt werden können. Diese Standortvorteile tragen maßgeblich zur hohen Einsatzbereitschaft und Verlässlichkeit von „Martin 3“ bei.