Singvogelfang im Fokus: Tierschutzverein bringt 12 Anzeigen nach Kontrollen im Salzkammergut ein

Der traditionelle Singvogelfang im Salzkammergut steht erneut im Fokus rechtlicher Diskussionen. Auf Basis mehrerer aktueller Entscheidungen des Landesverwaltungsgericht Oberösterreich hat der Verein gegen Tierfabriken (VGT) zwölf Anzeigen gegen Singvogelfänger eingebracht, die bei Kontrollen in flagranti angetroffen worden waren.

Gerichtsurteile präzisieren geltende Regeln

Hintergrund sind mehrere Urteile, die den rechtlichen Rahmen des Singvogelfangs klarer definieren. Beanstandet wurden unter anderem der Einsatz zu vieler Lockvögel, unzureichende Beaufsichtigung der Fallen sowie der Fang nicht erlaubter Arten. Zusätzlich geht es um tierschutzrechtliche Fragen, etwa die Haltung von Lockvögeln in kleinen Käfigen oder deren Transport in Rucksäcken und Fahrzeugen.

Die Anzeigen betreffen damit auch mögliche Übertretungen der oberösterreichischen Artenschutzverordnung, sondern auch Bestimmungen des Tierschutzgesetzes sowie der EU-Tiertransportverordnung. Die Gerichte hatten festgehalten, dass Lockvögel nur sehr eingeschränkt gehalten werden dürfen und beim Transport strenge Vorgaben einzuhalten sind.

Tierschutz rückt stärker in den Fokus

VGT-Obperson Martin Balluch betont, dass sich die aktuellen Anzeigen erstmals auch auf Tierschutzrecht stützen. Dadurch könnten künftig auch die Tierschutzombudsschaften stärker eingebunden werden. Ziel sei es, für mehr Rechtssicherheit zu sorgen und bestehende Vorgaben klar umzusetzen.

Der Singvogelfang hat im Salzkammergut eine lange Tradition, steht jedoch seit Jahren im Spannungsfeld zwischen Brauchtum und rechtlichen Anforderungen. Wie die Verfahren ausgehen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.