GMUNDEN. Die Gmundner Milch reagiert auf die weltweit sinkenden Milchpreise mit einem „Milchmengen-Stabilisierungs-Modell“. Die in der Vorwoche beschlossenen Maßnahmen bringen für die Milchbauern teils massive Einschnitte.
Als Schritt aus der „Abwärtsspirale“ der sinkenden Milchpreise bezeichnet die Gmundner Molkerei das in der Vorstandssitzung von den 40 bäuerlich gewählten Funktionären beschlossene Modell. Die Landwirte erhalten – bei gleicher Liefermenge wie im Vorjahr – einen Basis-Milchpreis von 27 Cent/Kilogramm Rohmilch. Bei höheren Liefermengen werden Abschläge von bis zu 4 Cent, bei deutlich geringeren Liefermengen Aufschläge von bis zu 2 Cent/Kilogramm eingerechnet. Die neuen Preise gelten „bis auf Widerruf“ ab Anfang März. Als Ziel nennt Molkerei-Geschäftsführer Michael Waidacher eine Reduktion der angelieferten Milchmenge um mindestens zehn Prozent. Die Abnahmepreise der Gmundner Milch sind im Vergleich zu anderen Molkereien eher niedrig, der Grund dafür liegt, so Waidacher im hohen Exportanteil von 50 Prozent. Dadurch sei man von der Weltmarktlage – etwa den Kapazitätssteigerungen in Irland – besonders stark betroffen.
„Für manche eine Katastrophe“
Christian Zierler, Obmann der Bezirksbauernkammer, zeigte vor dem Hintergrund der Marktlage Verständnis für den Schritt der Molkerei, „zufrieden“ könne man allerdings nicht sein: „Wir bräuchten eigentlich, um sinnvoll arbeiten zu können, einen Milchpreis von 35 Cent. Die jetzige Milchpreisänderung trifft die Landwirte hart. Für manche, die im Vorjahr ausgebaut haben, ist es wirklich eine Katastrophe.“ Er persönlich sei froh, mit der Direktvermarktung ein zweites Standbein zu haben.
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