Seit 35 Jahren wird MS-Betroffenen im Salzkammergut Klinikum Bad Ischl geholfen
Bad Ischl. Rund 8.000 Patienten, vorwiegend aus Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark, wurden in den letzten 35 Jahren auf der Multiple Sklerose (MS)-Station des Salzkammergut Klinikums Bad Ischl betreut. Das Konzept dahinter ist ein echtes „multimodales Konzept“. Dabei steht die Erhaltung vorhandener Fähigkeiten, eine Mischung aus „Anleitung zur Selbsthilfe“ und „Erkennen eigener Ressourcen“, im Vordergrund.
Multiple Sklerose ist die häufigste Erkrankung des zentralen Nervensystems bei jungen Erwachsenen, bei der es zu einer übermäßigen Reaktion des Immunsystems auf körpereigenes Gewebe kommt. Dadurch entstehen Schädigungen im Gehirn sowie im Rückenmark, die zu einer Vielzahl von körperlichen und geistigen Einschränkungen wie Sensibilitätsstörungen, Gangstörungen, Sehstörungen, Konzentrationsschwächen oder zu schneller Ermüdbarkeit führen. Aufgrund der vielfältigen Symptome wird der Alltag der Betroffenen stark beeinflusst und je nach Krankheitsstadium eingeschränkt.
Frühe Diagnose wichtig
„Eine frühe Diagnosestellung, einhergehend mit einer frühzeitig begonnenen Basistherapie kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Wir bieten eine individuell abgestimmte Therapie bestehend aus medikamentösen, physikalischen und pflegerisch-therapeutischen Maßnahmen an“, erklärt Primar Priv.-Doz. Dr. Nenad Mitrovic, Neurologe und Leiter der MS-Station. „Unser Schwerpunkt liegt auf bestmöglicher Hilfestellung und aktivierender Pflege. Die Patienten sollen dabei ihre vorhandenen Fähigkeiten einsetzen und verlorengegangene Funktionen durch die Anwendung von Hilfsmitteln kompensieren. Im günstigsten Fall können sie Tätigkeiten und Handlungen wieder selbst durchführen. Das steigert ihren Lebensmut und ihren Selbstwert“, erläutert Diplompfleger und Stationsleiter Karl Komaz.
18 Betten auf dem neuesten Stand
Die mit 18 Betten ausgestattete Station, die seit 1984 besteht, wurde 2004 erneuert. Seither können hier jährlich rund 220 Patienten einen vierwöchigen Rehabilitationsaufenthalt in Anspruch nehmen.
Barrierefrei, gut integriert
Die Einrichtung ist barrierefrei angelegt und verfügt über eigene Therapieräume mit Therapiebecken und einen Therapiegarten. Durch die Einbettung der Station in das Klinikum stehen zudem alle wichtigen medizinischen Disziplinen eines Akutkrankenhauses zur Verfügung.
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