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Teuerung auf Rekordhöhe: Pensionistenverband fordert Pensionsanpassung

Emma Salveter, 16.07.2022 10:16

BEZIRK GMUNDEN. Der Pensionistenverband hat eine Protestaktion durchgeführt, um auf die notwendige Anpassung der Pensionen aufmerksam zu machen.

Foto: Pensionistenverband
Foto: Pensionistenverband

Strom kostet um fast 50 Prozent mehr, Gas wurde um 70 Prozent teurer. Brot, Milch, Butter… bei allen Grundnahrungsmitteln steigen die Preise seit Jahresbeginn ununterbrochen an. Ein Ende der Inflation ist nicht in Sicht. „Das können Österreichs Pensionisten nicht mehr länger finanzieren. Hier droht eine Welle der Verarmung“, betonen Peter Kostelka, Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs und der Landespräsident des PVÖ in Oberösterreich, Konsulent Heinz Hillinger, im Rahmen einer PVOÖ Aktionswoche.

„Wenn die Pensionen jetzt um 7,5 Prozent angepasst werden, würde das einem Bezieher einer 1.300 Euro-Pension 75 Euro netto im Monat zusätzlich bringen. Das ist jetzt notwendig, dafür setzt sich der Pensionistenverband mit voller Kraft ein!“, so Kostelka und Hillinger unisono. Beide erinnern daran, dass es in Zeiten extremer Teuerung bereits ähnliche Maßnahmen gab. Am Höhepunkt der Ölkrise in den 1970er Jahren (1974 und1975) erfolgten inflationsgemäße Pensionserhöhungen von rund 10 Prozent. Darüber hinaus gab es in diesen Jahren auch unterjährig zur Jahresmitte zusätzlich dreiprozentige Erhöhungen. 1976 betrug die Pensionserhöhung gar 11,5 Prozent.

„Schwierige Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Hier kann man nicht einfach zusehen und zuwarten“, sind sich die beiden Präsidenten einig und weisen darauf hin, dass auch WIFO-Chef Felbermayr bereits unterjährige Entlastungen gefordert hat. „Die Bevölkerung droht in der Teuerungswelle unterzugehen, während der Finanzminister und die Energieunternehmen Milliarden an Zusatzeinnahmen lukrieren. Die Regierung muss endlich in die Gänge kommen“, betont Landespräsident Hillinger und weiter, „der Pensionistenverband Oberösterreich hat daher eine Aktionswoche gegen die Teuerung ausgerufen. In allen Bezirken treffen sich PVÖ Mitglieder im öffentlichen Raum und zeigen auf, dass die Maßnahmen nicht ausreichen.

„Es wird schwieriger, mit der Pension auszukommen“

Auch die 15 Bezirksvorsitzenden des Pensionistenverbandes Oberösterreich betonen: „In unseren Ortsgruppen merken wir, dass es für Mitglieder immer schwieriger wird mit der Pension auszukommen. Zu unseren Sozialsprechtagen kommen deutlich mehr Menschen als noch vor einem Jahr. Das alles zeigt uns, dass die Einzelmaßnahmen nicht der richtige Weg sind. Wir Pensionisten brauchen und verdienen uns eine Pension, von der wir leben können. Daher muss jetzt eine Pensionserhöhung kommen. Wir wollen keine Millionen, wir wollen essen, heizen, wohnen!“

Und im Hinblick auf die Pensionsverhandlungen im Herbst betonen die beiden Präsidenten: „Die Regierung hat unsere Forderung nach einer vorgezogenen Pensionsanpassung, die unbürokratisch, schnell und nachhaltig gewirkt hätte, bisher nicht aufgegriffen. Das macht uns umso wachsamer im Spätsommer, wenn es bereits um die Pensionsanpassung für das Jahr 2023 geht, denn eines ist klar: Es kann keine Anpassung unter der aktuellen Inflationsrate geben!“

Präsident Kostelka betont: „Es darf nicht passieren, dass die ältere Generation zuerst mehr als ein Jahr auf die Teuerungsabgeltung warten muss, diese dann als Einmalzahlung bekommt und daraufhin sofort wieder in argen Geldsorgen ist. Deshalb haben wir als Pensionistenverband schon gefordert, dass die Pensionsanpassung für 2023 nicht nur die Teuerung der Vergangenheit berücksichtigt, sondern auch die aktuelle Inflation und eine Prognose für das kommende Jahr miteinbezieht. Jede Pensionsanpassung unter diesen Werten, wäre schlicht und einfach unzureichend.“


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