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„Wenn‘s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit“

Sabrina Lang, 31.01.2018 15:28

GRIESKIRCHEN. Mariä Lichtmess am 2. Februar ist in vielerlei Hinsicht ein großer Schritt ins aufgehende Jahr. Mit dem Krippen packt man die Weihnachtszeit wieder ein und auch zum Wetterschaun auf den kommenden Frühling eignet sich Lichtmess sehr gut. Wetterexperte Hans Gessl weiß warum.

Hans Gessl weiß was Lichtmess über den bevorstehenden Frühling aussagt.
  1 / 2   Hans Gessl weiß was Lichtmess über den bevorstehenden Frühling aussagt.

Der Einsatz von Kunstlicht werde seit eh und je vom Sonnenstand und den Wetterbedingungen geprägt. Früher wurden am Lichtbratlmontag (erster Montag im Oktober) wieder Öllampen, Kerzen und später das elektrische Licht in Betrieb genommen, weil sich die Sonne bis Weihnachten immer mehr zurückzog.

Vielerlei Maß

Ab dem Stefanitag hat man den länger werdenden Lichttag mit vielerlei Maß gemessen. Erst wurde der Tag um einen Mückenschritt länger, dann um einen Hahnentritt, nach Neujahr um einen Männerschritt, über Heiligendreikönig hinaus um einen Hirschensprung und rund um Lichtmess um eine Stunde. Jahrhundertealte Beobachtungen hat man in Bauernregeln wie „Wenn“s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. Ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell“ gepackt.

Das Murmeltier und die Rechnung mit dem Schatten

Aus dem Brauchtum nicht wegzudenken ist das US-Murmeltier Phil, das am 2. Februar aus dem Winterschlaf geweckt wird. Wirft es einen Schatten, scheint logischerweise die Sonne. Was bedeutet, dass der Winter noch bis zum kalendarischen Ende um den 20. März bleibt. Wer diesen Brauch hierzulande pflegen möchte, kann das ganz unkompliziert mit seiner Katze tun. Es fiel auf, dass rund um einen sonnigen Lichtmesstag Murmeltiere aus ihren Bauten kletterten und vor ihren eigenen Schatten erschreckt geflohen sind. Chronisten haben festgehalten, dass immer auf ein solches Murmeltierverhalten noch viele kalte Tage gefolgt sind. Wetterhans Gessl hat in seinem Archiv Aufzeichnungen gefunden, wonach Hobbymeteorologen im Mittelalter Anfang Februar bei Spaziergängen ihre eigenen Schatten beobachteteten und an ihren Längen abschätzen konnten, wie lange der Winter noch dauert. Warfen sie keine Schatten, stieg die Vorfreude auf einen baldigen Frühling. Der Wetterhans hat in Vorjahr mit seinem Schatten ein Andauern des Winters dokumentiert. Wie er sich heuer entwickelt, kann jeder an seinem eigenen Schatten ablesen.


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