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Leserbriefe zu "Kritik an Unterrichtsmethoden an der Neuen Mittelschule Grieskirchen"

Sabrina Lang, 22.01.2019 17:50

GRIESKIRCHEN. Dem Tips-Artikel  „Kritik an Unterrichtsmethoden an der Neuen Mittelschule Grieskirchen“ folgten zahlreiche Leser-Reaktionen. Auch einige Leserbriefe zum Thema flatterten bei der Tips Redaktion ein.

Auf den Artikel "Kritik an den Unterrichtsmethoden an der Neuen Mittelschule Grieskirchen" folgten zahlreiche Reaktionen. Foto: LangS

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Leserbriefe zum Artikel „Kritik an den Unterrichtsmethoden an der NMS Grieskirchen“ in der Tips-Ausgabe vom 16. Jänner:

Zum Leserbrief des Herrn Waltenberger, Direktor der Sport Neuen Mittelschule, möchte ich anmerken, dass er wohl nur die Hälfte gelesen hat. Denn die Kritik an den Unterrichtsmethoden richtet sich ausschließlich an die NMS2 Grieskirchen und betrifft keinesfalls die gesamte Lehrerschaft. Es wäre klüger, diese Kritik ernstzunehmen als herunterzuspielen, denn der Anteil dieser paar – zu Recht – besorgten Eltern ist größer, als Sie denken.

„Lehrerhatz“, geschätzter Herr Waltenberger, ist doch ein klein wenig überzogen und „Seichtinformation“ lasse ich nicht gelten, denn ich nehme nicht an, dass Sie sich in eine Fliege oder Ähnliches verwandeln können, um so bei der Recherche der Frau Lang als stiller Beobachter dabei gewesen sein zu können, ebenso wenig wie Frau Aflenzer, die von einem schlecht recherchierten Artikel spricht.

Warum Sie der Meinung sind, Eltern würden sich mit Baustellenfahrzeugen (Caterpillar) gegen den „vermeintlichen Feind Lehrer“ stellen, ist mir ein Rätsel, das scheinbar nur von Ihnen gelöst werden kann.“Reißerisch verfasst“ ist bestenfalls Ihr Leserbrief, keinesfalls der ursprüngliche Artikel.

Lese ich die von Ihnen geschriebenen Zeilen, bin ich fast geneigt zu denken, dass der Zeiger der Weltuntergangsuhr eine Minute vorgerückt ist, eine Revolution ungeahnten Ausmaßes oder gar ein politischer Umbruch auf uns zukommt. Vielleicht haben Sie sich in einer ersten heftigen Gemütsbewegung zu diesem Leserbrief hinreißen lassen, objektiv betrachtet haben Sie die Thematik sicherlich nicht.

Eines noch zum Abschluss, Herr Waltenberger, ich finde es sehr bewegend, wie Sie für Ihre Kollegin in die Bresche oder besser gesagt ins kalte Wasser springen.Ehrlich währt bekanntlich am längsten, ehrlich war jedoch keine der Antworten von Frau Neubacher. Das hätte ich mir in dieser Form nicht erwartet!

Name und Anschrift des Leserbriefverfassers sind der Redaktion bekannt, werden in diesem Fall aber aus Rücksicht auf Kinder, die noch zur Schule gehen, nicht genannt.

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Meine Tochter hat die NMS2 Grieskirchen mit Ende des vergangenen Schuljahres abgeschlossen und würde laut eigener Aussage jederzeit wieder dort zur Schule gehen wollen.

Mein Sohn, der ursprünglich eine Schule mit sportlichem Schwerpunkt gewählt hatte, hat zu Beginn dieses Schuljahres an die NMS2 Grieskirchen gewechselt, wo er sich nun - von schlechten Schulnoten einmal abgesehen - bedeutend wohler und als Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen willkommen fühlt.

Ich schätze Frau Neubacher als offene, freundliche und unkomplizierte Direktorin, die mit Verständnis und großem Engagement um ein gutes Klima an ihrer Schule bemüht ist und sogar durch Feedback-Befragung ihr Interesse an der Meinung der Kinder bekundet.Wertschätzung und Respekt basieren auf Gegenseitigkeit. Freilich lässt es sich nicht ausschließen, dass nicht für jeden Lehrer der Beruf auch seine Berufung darstellt. Oder nicht mehr. Aber seien wir uns ehrlich - ist das nicht in jeder Branche so?

Der einzige Kritikpunkt, dem auch ich uneingeschränkt zustimmen muss, ist die Tatsache, dass „schlechte Schüler“ Gefahr laufen, die Lust am Lernen zu verlieren. Der Versuch, nach dem Geniestreich des Abschaffens der Leistungsgruppen allen Schülern das gleiche Wissen vermitteln zu wollen, ist meiner Ansicht nach so kläglich wie vorhersehbar gescheitert. Die Motivation der weniger begabten Schüler weicht naturgemäß der Frustration, die sich aufgrund dauerhaft ausbleibender Erfolgserlebnisse einstellt. Das ist besorgniserregend und dringend veränderungsbedürftig.

Aber diese Fehlentwicklung liegt wohlgemerkt am derzeitigen Schulsystem, das sowohl Lehrer wie auch Schüler und deren Eltern vor große Herausforderungen stellt. Nur zeichnen dafür bekanntlich Leute verantwortlich, die nicht „im Echtbetrieb“ an der Umsetzung desselben arbeiten.

Ich kann die „mit ihrer Elternrolle überforderten Eltern lernschwacher Kinder“ gut verstehen, die sozusagen im Zweitberuf auch noch Nachhilfelehrer für ihre Kinder sein sollen. Denn der äußerst sinnvolle Förderunterricht wird ja nicht mehr angeboten. Und ich spreche aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass dies nicht zum Wohlbefinden im Familienleben beiträgt.

Es ist auch nicht einzusehen, dass Eltern Unsummen an Geld für professionelle Nachhilfe ausgeben müssen, damit ihre Kinder die Pflichtschule positiv abschließen. Das kann nicht Sinn der Sache sein. Denn wo sollen lernschwache Kinder denn sonst zur Schule gehen, wenn nicht in die Neue Mittelschule?

Abschließend sei dem Lehrerteam der NMS2 Grieskirchen sowie allen engagierten Lehrern des Landes, die ihr Wissen – allen Widrigkeiten zum Trotz und oft schon über viele Jahre hinweg – mit Leidenschaft an unsere Kinder weitergeben, von Herzen gedankt.

von Sonja Hausleitner

Pollham

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Ich hoffe, dass niemand auf den Zug aufspringt, den eine junge, anscheinend noch sehr unerfahrene Journalistin mit ihrem reißerisch verfassten Leitartikel über die Unterrichtsmethodik eines gesamten Lehrkörpers und über das Schulsystem Neue Mittelschule losgeschickt hat. Dieser Artikel ist anscheinend durch das Urteil einer Gruppe von Eltern, die lernschwache Kinder hat und mit ihrer Elternrolle überfordert sein dürfte, entstanden.

Meiner Meinung nach beabsichtigt dieser Artikel nur, Konflikte zwischen Eltern und Lehrern zu erzeugen und nicht Eltern und Lehrer zum Wohle der Kinder zusammenzuführen. Dieser Artikel trägt nicht dazu bei, ein paar beunruhigte Eltern zu stärken und damit die Lernsituation ihrer Kinder zu verbessern. Er beabsichtigt meiner Meinung nach nur, durch Lehrerhatz und Seichtinformation über ein Schulsystem hohe Wellen zu erzeugen. Damit wird lernschwachen, für das Leben noch schlecht vorbereiteten Jugendlichen nicht geholfen, sondern nur die für diese Jugendlichen unbedingt notwendige Allianz zwischen Eltern und Lehrern zerstört.

Ich kann daher nur wieder jene Eltern bestärken, die das häufige Austauschangebot der Lehrerschaft annehmen, um gemeinsam für das Vorwärtskommen unserer Jugend zu kämpfen.Eltern, die sich von ihren Kindern als Caterpillar gegen den vermeintlichen Feind Lehrer und sonstige Schwierigkeiten einsetzen lassen, verstehen nicht, dass sie dadurch weder für ihre Kinder positiv agieren noch Respekt und Liebe ihrer Kinder bekommen werden.

von Hermann Waltenberger

Direktor der Sport Neuen Mittelschule in Peuerbach

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Grundsätzlich möchte ich festhalten, dass in den Schulen, insbesondere in den Neuen Mittelschulen im Bezirk Grieskirchen, unsere Pädagoginnen und Pädagogen hervorragende Arbeit leisten und mit der Vielfalt tagtäglich zum Wohle der ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler bestmöglich umgehen und guten Unterricht gestalten. Die Herausforderungen werden gemeistert und gemeinsam mit den Eltern und der Schulleitung an Probleme herangegangen. Nur das Miteinander macht es aus.

Neu ist mir, dass Ihre Zeitung auch beim Lehrer-Bashing dabei ist und auf Zuruf von Eltern schlecht recherchierte Artikel verfasst werden.Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule ist ein wichtiger Bestandteil, damit gutes Lernen gelingen kann.

Seitens der genannten Schule wird dies auch sicher angeboten, schade, wenn Eltern dies nicht annehmen, sondern zur Zeitung laufen und auch dort noch gehört werden und dies für einen „anscheinend reißerischen“ Artikel verwendet wird.

„Was bringt so ein Artikel für die einzelnen Jugendlichen? Was ist das Ziel?“Besonders befremdlich finde ich noch, dass ein Vertreter des Schulerhalters auch nicht hinter der eigenen Schule steht.

Ich bin sehr enttäuscht, dass die Tips Grieskirchen/Eferding ihren Stil von der positiven Berichterstattung über Schulprojekte zu einer negativen Erstattung, wo einzelne Schulstandorte kritisiert werden, wechselt. Das hätte ich in dieser Form nicht erwartet!

von Doris Aflenzer

ehemals Pflichtschulinspektorin, jetzt Schulqualitätsmanagerin

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Fassungslos haben wir den Artikel über die TNMS2 Grieskirchen vom 16. Jänner 2019 gelesen. Traurig, dass man sich hier offensichtlich nicht anders zu helfen weiß, als mit einem zweifelhaften Zeitungsartikel an die Öffentlichkeit zu gehen! Als Eltern von Drittklässlern haben wir nun schon einige Jahre Erfahrung mit dieser Schule. Der Umgang der Pädagogen mit unseren Kindern war und ist einwandfrei und vorbildlich, geprägt durch Respekt, Toleranz und ein faires Miteinander. Wir Eltern schätzen die angenehme und familiäre Atmosphäre und das gute Gesprächsklima. Frau Direktor Neubacher hat immer ein offenes Ohr und ist jederzeit erreichbar und ansprechbar. Keines unserer Kinder wurde jemals von einem Lehrer bloßgestellt oder angeschrien, wie im Artikel behauptet.

Unsere Kinder gehen sehr gerne in diese Schule und sind traurig, bestürzt und betroffen über die Behauptungen, die sie über „ihre“ Schule aus der Zeitung erfahren mussten! Die Unterrichtsgestaltung ist professionell und abwechslungsreich. Es werden keineswegs „nur“ Zettel ausgeteilt. Die Pädagogen bemühen sich sehr, den Schülern den Lernstoff so interessant und praxisnah wie möglich aufzubereiten und zu vermitteln. Lernschwache Schüler werden besonders ermutigt und motiviert.

Selbstverständlich sind eine gewisse Motivation, Eigenverantwortung und Eigenständigkeit seitens der Schüler gefragt. Das ist auch gut und wichtig so – wir wollen ja, dass unsere Kinder selbstständig werden. Erziehungsarbeit ist NICHT Sache der Pädagogen, sondern Sache des Elternhauses! Eine Nachmittagsbetreuung ist selbstredend keine Nachhilfe-Einrichtung.

Das derzeitige Konzept der NMS kann man nicht der TNMS2 Grieskirchen ankreiden. Diese Entscheidungen (“Versuche“) werden, wie wir wissen, in der Politik gefällt – oft wie es scheint mit mangelnder Prüfung auf Praxistauglichkeit.

Wir appellieren an Sie, liebe Eltern, die diesen unschönen Artikel zu verantworten haben: Seien wir unseren Kindern Vorbild und reden wir miteinander! Wir predigen unseren Kindern „das Miteinander reden“, anstatt unspersönliche Nachrichten per WhatsApp zu verschicken und tun es selbst nicht! Aber nur so kann es funktionieren. Im Dialog, im gegenseitigen Austausch und im mutigen, offenen und respektvollen Gespräch auf Augenhöhe können Lösungen gefunden werden und neue Ideen entstehen. So kann und wird ein gutes und wertschätzendes Miteinander gelingen.

von den Eltern der TNMS2, Klasse 3c

die Familien Hartl, Rudelstorfer, Drescik, Hager, Lehner, Kulik, Eichelseder, Obermayr, Lang und Mair

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Ihre Meinung? 

Senden Sie Ihren Leserbrief an s.lang@tips.at oder per Post an Tips Grieskirchen, Roßmarkt 5, 4710 Grieskirchen


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Elfi
Elfi
24.01.2019 22:54

Endlich eine mutige Redakteurin

Aslo ich find ja echt spannend, wie sich jetzt alle wehren und die Schule verteidigen. Ein Direktor, der als HEllseher gleich weiß, daß die Kinder der "bösen Eltern" lernschwach sind und überfordert sind. Eine Schulinspektorin die enttäuscht ist, daß die Tips nicht mehr beim Vertuschen von Mißständen mitmacht. Und offenbar auch Hellseherin ist wenn sie sagt daß e auch in dieser Schule sicher gut zusammengearbeitet wird. Fassungslose "gute" Eltern die gemeinsam mit der "guten" Schule einen Leserbrief basteln der den "bösen" Eltern und ihren "dummen" Kidern scheinheilig was von miteinander reden und gemeinsam Probleme lösen vorschlagen und in Wirklichkeit damit aber nur meinen, daß es schon so gepasst hat die letzten Jahre und das sie ihr Aufmucken jetzt noch beräuen werden. Der Bericht von Frau Lang war mutig aber nicht reißerisch wie soeben geschrieben wurde. Sie hat sich wenigstens getraut die Probleme endlich anzusprechen und fürchtet sich nicht vor Politikern und anderen einflußreichen Leuten. Ich hoffe sie lässt sich jetzt nicht einschüchtern von diesen Leuten.

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Frage
Frage
23.01.2019 21:11

Kritik

Die Vorwürfe, der Artikel sei reißerisch oder schlecht recherchiert, kann ich absolut nicht nachvollziehen - wird auch von den Verfassern dieser Vorwürfe nicht näher konkretisiert. Alle Seiten kamen zu Wort, die Sprache ist sachlich und unaufgeregt - der Leser wird auf keine Seite gezogen. Ich kenne weder die Schule noch die Autorin. Eine Einseitigkeit ist für mich nicht erkennbar. Wer aus dem Text anderes herausliest, scheint seines objektiven Blickes verlustig geworden sein. Verfehlt finde ich jedenfalls die persönlichen Untergriffe, die hier aber auch in den Kommentaren unter dem Hauptartikel zu lesen sind. Sie sind sogenannten Vorbildern, seien es Eltern oder Lehrer, nicht würdig.

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Gegenfrage
Gegenfrage
24.01.2019 17:12

Wo waren die Leserbriefschreiber persönlich untergriffig?
Wo kam die Gegenseite zu Wort, von der Direktorin abgesehen, die auf einem doppelseitigen Artikel mit ungefähr einer Zeile zitiert wurde?

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