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Neuer Leiter der Grieskirchner Polizei: „Wir sitzen nicht nur da und trinken Kaffee“

Tanja Auer, 14.10.2021 14:00

BEZIRK. Mit Klaus Zellinger hat die Polizeiinspektion der Bezirkshauptstadt einen neuen Dienststellenleiter, der schon seit 1995 im Grieskirchner Polizeidienst tätig ist. Mit dem neuen Chefinspektor kommen auch neue Maßnahmen. Eine davon ist es, die Eigenverantwortung der Bürger zu stärken.

Oberstleutnant Christian Stemmer, Chefinspektor Klaus Zellinger sowie sein Vorgänger und ehemaliger Dienststellenleiter Alfred Bachinger (v. l.) sprachen mit Tips über Kriminalprävention in Grieskirchen. (Foto: T. Auer)

Der gebürtige Wendlinger und dreifache Vater startete 1991 mit seiner Gendarmerie-Ausbildung und arbeitet seit nun 25 Jahren in der Dienststelle Grieskirchen. Im Sommer löste er seinen Vorgänger, Alfred Bachinger, als Dienststellenleiter ab, der das Amt drei Jahre lang innehatte. „Ich wünsche meinem Nachfolger, dass er Erfolg mit seinen guten Ideen hat“, so Bachinger.

Mehr als nur Streife

„Die Bürger sollen wissen, dass wir Polizisten nur das Beste für die Bevölkerung wollen, aber nicht überall gleichzeitig sein können. Wie auch im Krankenhaus gibt es bei uns eine Prioritätenliste und diese richtet sich nach dem Schweregrad der Gefährdung“, sagt Zellinger. Zur Funktion eines Polizisten gehören neben typischen Aufgaben wie Streifendienste und der Aufnahme von Verkehrsunfällen noch viele weitere Handlungen: der Schriftverkehr, die Verkehrssicherung für Schulkinder, Personentransporte, Zustellungen für die Bezirkshauptmannschaft oder das Gericht, das Ausforschen von Einbrüchen in Firmengebäuden, die Aufnahme von Arbeitsunfällen sowie Ruhestörungen oder auch Waffenprüfungen. „Wir sind viele Stunden mit Dingen beschäftigt, die man als Bürger nicht wahrnimmt – Wir sitzen nicht nur da und trinken Kaffee oder fahren sinnlos durch die Gegend“, so Zellinger, der sich oftmals mehr Geduld, Respekt und Verständnis seitens der Bevölkerung wünscht. „Wir Polizisten sind sehr kritikfähig, doch sind wir auch nur Menschen und haben es nicht verdient, im Zuge unserer Arbeit bespuckt oder beschimpft zu werden.“

„Mit Herz, Hirn und Hausverstand“

Trotz einiger Nachteile liebt Zellinger seinen Beruf und zeigt auch dementsprechend viel Engagement. Sein Lebensmotto „Mit Herz, Hirn und Hausverstand“ spiegelt sich auch in seinen Zielen wider: Ein professioneller Sicherheitsdialog zwischen Bürger und Polizei sowie aktives und verantwortungsvolles Handeln der Bevölkerung stehen im Fokus. Dazu gehört auch die Kriminalprävention, die Bürger über Möglichkeiten des Selbstschutzes aufklären soll.

Cyberkriminalität

Vor allem das Thema IT-Sicherheit und Internetbetrug sind Zellinger ein großes Anliegen. „Die Menschen sind für die Gefahren im Internet nicht ausreichend sensibilisiert.“ Im Oktober 2020 wurden einem gutgläubigen Mann aus Grieskirchen rund 200.000 Euro herausgelockt. Im September hatte eine 42-Jährige aus dem Bezirk eine sechsstellige Summe an einen Welser verloren, der sich in einem Online-Chat ihre Liebe erschlich. Ein weiteres Problem seien un­seriöse Käufe über Online-Plattformen. „Hier sind wir oft machtlos, da die Ermittlungen meist ins Leere gehen“, sagt Zellinger. Der Betrug findet oft grenzüberschreitend statt und erschwert die Täterverfolgung. Tipps, um der Internetkriminalität zu entgehen, stellt beispielsweise das Bundeskriminalamt zur Verfügung. Dazu gehören ein natürliches Misstrauen, aktuelle Betriebssysteme und Firewalls, das Nutzen verschlüsselter Internetseiten (https), sichere Passwörter und regelmäßige Datensicherungen. „Auch sollte man Unbekannten kein Geld überweisen“, sagt Zellinger.

Mehr Informationen zur Cyber-Sicherheit gibt es auf der Website des Bundeskriminalamts gibt es auf der WEBSITEWEBSITE des Bundeskriminalamts.

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