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Einfacher Feuerwehrmann schuf ein Meisterwerk der Feuergeschichte

Yannik Bogensperger, 04.05.2022 10:00

SCHLÜSSLBERG. Auf 760 Buchseiten dokumentierte der Schlüßlberger Georg Irkuf mit seinem Nachbarn Johann Demelmair die Geschichte aller Feuerwehren des Bezirkes Grieskirchen sowie die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Feuerwehrwesens. Tips sprach mit dem Autor darüber, wie er auf die Buch-Idee kam, was ihn an der Feuerwehr so fasziniert und wie die Entwicklung der Feuerwehren ablief.

Georg Irkuf lebt für die Feuerwehr. (Foto: FF Schlüßlberg)
  1 / 2   Georg Irkuf lebt für die Feuerwehr. (Foto: FF Schlüßlberg)

Georg Irkuf sieht sich nicht als Autor, sondern als Sammler, der dokumentiert, sagt er. Was ihn an der Feuerwehr am meisten fasziniere, sei das Helfen von Menschen in Not. Diese Faszination trieb Irkuf – gepaart mit seiner großen Leidenschaft für die Geschichtsrecherche – dazu an, viel Zeit für sein neues Feuerwehr-Buch aufzuwenden – immerhin habe er 4.850 Stunden Arbeit in das Werk gesteckt.

Georg Irkuf schrieb bereits mehrere Bücher

Alles begann mit einem Familienfotobuch, für das Georg Irkuf seine Vorfahren und die Herkunft seines tschechischen Namens recherchierte. Schlüßlbergs Bürgermeister Klaus Höllerl sah das 2014 entstandene Buch. „Er fragte mich, ob ich so etwas auch über die Gemeinde Schlüßlberg machen kann“, erzählt Irkuf. Infolgedessen schrieb der Hobby-Historiker ein Schlüßlberger Heimatbuch, das 2017 entstand. „Bei der Präsentation dieses Buches wurde ich vom Kommandanten der Schlüßlberger Feuerwehr gefragt, ob ich ein geschichtliches Buch für das 100-jährige Jubiläum der Feuerwehr Schlüßlberg machen kann“, erzählt der frühere Lokführer. Gesagt, getan – Irkuf verfasste auch dieses Buch, das 2019 fertig wurde. Auf 800 Seiten erzählte der 62-Jährige die Geschichte der Feuerwehr in seinem Heimatort. Im heurigen Jahr entstand dann das inhaltlich breiteste seiner bisherigen Werke.

Einmalig in Oberösterreich

Der frühere Eisenbahner schrieb ein Buch, das einmalig ist in ganz Oberösterreich. Denn: Noch nie wurde ein gesamter Bezirk feuerwehrgeschichtlich aufgearbeitet. Irkuf schuf ein Buch, in dem die Geschichte aller Feuerwehren des Bezirkes durch alte Sitzungsprotokolle, Einsatzberichte, Statistiken sowie Fotos auf 760 Seiten dargestellt ist. Dafür sah sich Irkuf auch die Entwicklung der Feuerwehr-Organisationsformen bis heute an. Was viele nicht wissen: Die Feuerwehren sind ursprünglich aus Turnervereinen entstanden. Erst im Jahr 1869 entstanden mit der Gründung des Landesverbandes die Freiwilligen Feuerwehren.

Alte Protokollbücher

Für die Recherche bekam Georg Irkuf Protokollbücher, die manche Feuerwehren in ihren Archiven aufbewahrt hatten. Zudem hat sich der Schlüßlberger in einer großen Datenbank sämtliche Feuerwehr-Zeitungen von 1885 bis 2010 angesehen. Dabei fertigte der 62-Jährige für jede Grieskirchner Feuerwehr eine Dokumentation. Auch die zehn größten Einsätze jeder einzelnen Feuerwehr sind Teil des Buches. Bei der Aufbereitung des Buches unterstützte ihn sein Nachbar Johann Demelmair, der sich um das Layout des Buches kümmerte und ihm auch bei früheren Werken zur Seite stand. „Ich habe ihm meine Texte per Word geschickt“, berichtet Irkuf, der den Aufbau seiner Bücher jedesmal von Anfang an im Kopf hatte, so auch bei seinem aktuellen Werk – sowohl die Kapitel als auch die Reihung derselben. „Ich mache mir eine Liste und dann arbeite ich diese Punkt für Punkt ab“, erklärt Irkuf seine Vorgehensweise.

Präsentation des Buches
Freitag, 6. Mai, 19 Uhr
Schloss Parz

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