Wenn der Hase keine Eier hat: Fürs Osterfest gibt es zu wenige Eier am Markt

Sabrina Lang Tips Redaktion Sabrina Lang, 21.03.2023 12:03 Uhr

GASPOLTSHOFEN/OÖ. Die bunten Eier gehören in jedes Osternest, doch heuer könnte der Osterhase beim Verstecken der Nesterl an seine Grenzen stoßen, denn: Durch Pandemie, Krieg, Teuerung und Vogelgrippe gibt es momentan zu wenige Eier am Markt und das trotz hohem Legehennenbestand in Österreich. Gerold Sterrer, der Obmann Geflügelwirtschaft Oberösterreich aus Gaspoltshofen erklärt warum vor allem das Bio-Ei in Not geraten ist. Zudem werden höhere Preise gefordert.

Auch wenn der Legehennenbestand in Österreich noch nie so hoch war: Es gibt momentan zu wenige Eier am Markt. Die Gründe dafür sind vielfältig: „Die EU-weit enormen Legehennen-Ausfälle durch die Vogelgrippe sorgen für eine geringe Eierproduktion am europäischen Markt. Die Produktionskosten für Eier stiegen im vergangenen Jahr enorm und das führte dazu, dass die Legehennenhalter in manchen Ländern zum Teil die Produktion verringerten oder einstellten. Das knappe Eier-Angebot ist der Grund dafür, dass die Verarbeitungsindustrie momentan historisch hohe Preise bezahlt, damit sie an Ware kommt. Das Angebot am Markt für Schaleneier wird dadurch kleiner“, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger, der eine rasche Preisanhebung für Eier fordert.

2 Cent: Um so viel sollen Eier teuer werden

„Nur wenn wir einen Preisanstieg von zwei Cent umsetzen können, können unsere Legehennenhalter auch weiterhin die gewohnte Versorgungssicherheit in Qualität und Quantität sicherstellen. Nur damit können steigende Betriebsmittelkosten ausgeglichen und weitere Einkommensverluste verhindert werden. In der Bioeierproduktion ist ein Anstieg um mindestens vier Cent pro Ei erforderlich, da in diesem Segment die 2/9 Produktionskosten noch deutlich höher gestiegen sind. Der Lebensmitteleinzelhandel sollte diese Preiserhöhungen rasch umsetzen. Wenn wir bereit sind, für die Eier einen entsprechenden Preis zu zahlen, dann steht dem gewohnten Eierpecken mit heimischen Ostereiern nichts im Wege“, ist Waldenberger überzeugt.

Das Bio-Ein der Not

Durch die Aufzucht des Bruderhahnes (männliche Küken der Legehennenlinie), gestiegene Futter- und Produktionskosten mussten 2022 trotz Anhebung der Bioeierpreise herbe Einkommensverluste hingenommen werden. Bezogen auf den Durchschnitt der letzten fünf Jahre ist ein Minus von 25 Prozent beim Deckungsbeitrag zu verzeichnen. Die Prognosen für 2023 liegen ebenfalls in diesem Bereich. Der Preis für Biojunghennen hat sich, bedingt durch die Bruderhahnaufzucht, in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Das Forcieren des Direktvermarktungsanteiles ist nur eine Möglichkeit der Betriebe, einen Ausweg aus der wirtschaftlichen Misere zu finden. Andere überlegen von biologischer auf konventionelle Legehennenhaltung umzusteigen. „Durch die Änderung des Kaufverhaltens wird es für die Premiumschiene Bioei immer schwieriger. Wieder einmal zeigt sich, dass Premiumprodukte im Segment Lebensmittel in Krisenzeiten mit Absatzproblemen zu kämpfen haben. Günstige Eigenmarken im Discountgeschäft zählen aktuell zu den Krisengewinnern“, sagt Gerold Sterrer, Obmann des oberösterreichischen Geflügel-Verbandes aus Gaspoltshofen.

Krisen verändern die heimische Legehennenhaltung

Österreich verfügt derzeit über einen Höchststand an registrierten Legehennen. Da die Legehennen-Registrierung nicht alle Legehennen (Hobbyhalter oder Selbstversorger) erfasst, liegt der tatsächliche Bestand noch über den dargestellten Zahlen. Österreich und Luxemburg sind seit Jahren „käfigfrei“. In Summe werden in der EU noch immer ca. 45 Prozent (= ca. 170 Millionen) Legehennen in Käfigen gehalten. In Österreich wurde in den letzten fünf Jahren vor allem in die Freiland- und Biofreilandhaltung investiert. Die Bodenhaltung hingegen war leicht rückläufig. „Die Krisen der vergangenen Jahre verändern nun aber die Situation in der Legehennenhaltung. Die Gastronomie ordert wieder große Mengen an günstigen Bodenhaltungseiern. Saisonal unterschiedlich gibt es Probleme Bioeier über den Handel absetzen zu können. Freiland- und Bodeneier profitieren auch im Lebensmittelhandel, weil die Bioeier-Preise derzeit so hoch sind“, betont Sterrer.

Vogelgrippe: Stallpflicht sollte gegen Ostern enden

Aufgrund des hohen Risikos einer Infektion mit dem Vogelgrippevirus wurde in ganz Oberösterreich Anfang Jänner eine Stallpflicht verhängt. In Summe gibt es in Oberösterreich rund 12.500 Geflügelhalter. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Hobbyhalter, welche in keiner Datenbank aufscheinen. Nach positiven Vogelgrippefällen in Oberösterreich in zwei Hobbyhaltungen und zwei Nutzgeflügelbeständen hat sich die Lage in den vergangenen Wochen wieder beruhigt. Alle Schutz- und Überwachungszonen endeten am 6. Februar. Somit ist der Tier- und Warenverkehr in OÖ. wieder uneingeschränkt möglich. Die zwei in 3/9 Oberösterreich betroffenen Geflügelhalter erhalten für ihre Bestände Entschädigungen und können nach negativen Tests auf das Virus die Tierhaltung wiederaufnehmen.

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