Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Pionier Assista in Altenhof feiert das Jubiläum etwas anders

Gertrude Paltinger, BSc, 04.10.2024 15:50

GASPOLTSHOFEN. Seit der Gründung vor über 45 Jahren leistet Assista Soziale Dienste in der Begleitung von Menschen mit Behinderung Pionierarbeit. Bereits vier Jahre vor dem runden Jubiläum beginnen die Feierlichkeiten, so soll eine einzigartige Chronik entstehen.

  1 / 4   Bei Assista Soziale Dienste werden seit über 45 Jahren Maßstäbe in der Begleitung von Menschen mit Behinderung und Inklusion gesetzt. (Foto: Assista Soziale Dienste)

Assista wird zwar erst 2028 50 Jahre alt. Weil man aber schon seit jeher Pionierarbeit leistet, will man das auch beim Geburtstagsfest tun und fängt schon jetzt zu Feiern an. Während des Countdowns entsteht über die nächsten vier Jahre eine einzigartige, interaktive Chronik.

Zum Auftakt fand eine hochkarätige Podiumsdiskussion in Altenhof statt, man machte eine spannende und kritische Bestandsaufnahme zur Lebenssituation von Menschen mit Behinderung. Klar wurde hier vor allem wieder, dass es viel mehr an finanziellen Mitteln, persönlicher Unterstützung und Bewusstsein braucht, um Menschen mit Behinderung mehr Teilhabe an Gemeinschaft und Gesellschaft zu ermöglichen. 

Selbstbestimmung seit den 1970er-Jahren

Die erste und große Herausforderung für Assista in den 1970er Jahren war, Menschen mit Beeinträchtigung in ihrem Umfeld ein maximales Maß an Selbstbestimmung zu ermöglichen. Die Grundvoraussetzung war natürlich Barrierefreiheit, aber auch die technische Ausstattung im Dorf war damals beispielhaft. Selbstverständlich war und ist auch die Mitbestimmung von Bewohner in sämtlichen Bereichen, wie beim Bau und Betrieb des Dorfes, bei der strategischen Unternehmensplanung oder durch Bewohner-Vertretung.

„Mitbestimmung ist ein Menschenrecht, das zur Verbesserung der Lebenssituation aller beteiligten Gruppen beiträgt und daher seit Anfang des Dorfbetriebs fester und aktiver Bestandteil des Zusammenlebens bei Assista ist“, bestätigt Josef Hellmann, Vorstand des Trägervereins „Assista- Verein lebenswerteres Leben“ und selbst Betroffener.

Mehr Eigenständigkeit für Jüngere

Als man bemerkte dass gerade junge Klienten mehr Radius wollen, wurde in den 1990er Jahren ein Wohnprojekt entwickelt, das beispielgebend für die oö. Wohnoffensive war: Eine kleine Wohngruppe mit angegliederten Einzelwohnungen, integriert in einer Wohnanlage eines gemeinnützigen Wohnbauträgers in Linz. Solche Angebote von Assista gibt es mittlerweile auch in Steyr, Vöcklabruck und Gallspach.

„Aufbauend auf den Ressourcen jedes Einzelnen mit entsprechender Begleitung ist es gelungen, dass aus einem Wohnbereich in Linz in den letzten Jahren mehr als zehn Personen in eine eigene Wohnung übersiedeln konnten und jetzt mit Mobiler Betreuung oder Persönlicher Assistenz ihr Leben organisieren“, berichtet Assista-Geschäftsführer Markus Lasinger.

Fähigkeitsorientierte Aktivität

Eine gute Tagesstruktur mit Beschäftigung ist ein wichtiger Aspekt für alle Menschen. Bei Assista wurde das von Beginn an in eigenen Kreativ- und Produktiv-Werkstätten ermöglicht. Weiters war Assista federführend beim Ausbau von Integrativer Beschäftigung für Menschen mit Beeinträchtigung aktiv.

Neben all diesen wesentlichen Verbesserungen für Menschen mit Beeinträchtigung hat Assista in den vergangenen Jahrzehnten vielfältige Benefits geschaffen: Die Kulturarbeit im Dorf wurde und wird mit Auftritten von Künstlern hochgehalten, es wird der Seelsorge breiter Raum gegeben und die Messe „Integra“ wurde erfunden. Auch verschiedenste Therapien im dorfeigenen Institut werden angeboten.

Gegenüber den Mitarbeitern von Assista wird besonders auf den wertschätzenden Umgang, familiäre Strukturen, ein positives Arbeitsklima und Teamzusammenhalt Wert gelegt. Flexible Arbeitszeiten, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden von den Mitarbeitern geschätzt.

Eine Chronik der anderen Art

Genügend Gründe also, auf erfolgreiche, spannende und lebendige 50 Jahre zurückzublicken. Assista macht das mit einer interaktiven Chronik, die bereits jetzt unter Miteinbindung von Bewohnern, Klienten, Mitarbeitern, Wegbegleitern und Management entsteht. Interviews, Videos und Berichte von Zeitzeugen werden ebenso digital abrufbar sein wie Medienberichte und Meilensteine des Unternehmens.

„Es soll ein lebendiger, abwechslungsreicher Blick auf Assista werden, der natürlich in vier Jahren in Buchform vorliegen wird und verlinkt ist mit Ton- und Videodokumenten“, kündigen die beiden Assista-Geschäftsführer Markus Lasinger und Hermann Wiesinger an.

Link Jubiläums-Website: www.50jahre-assista.org

Über Assista

Assista Soziale Dienste mit Sitz in Altenhof in Gaspoltshofen ist seit mehr als 45 Jahren spezialisiert auf die Bedürfnisse von rund 350 Menschen mit körperlichen und/oder neurologisch bedingten Beeinträchtigungen. An sechs Standorten in Oberösterreich bietet man ein breites Spektrum an Leistungen.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden