Nachhaltig in die Zukunft: Drei Lehrberufe für den Umweltschutz
PEUERBACH/EFERDING. Klimaschutz spielt nicht nur im Privatleben eine immer größere Rolle – auch grüne Lehrberufe leisten einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Wer Nachhaltigkeit und Klimaschutz in seine künftige Ausbildung integrieren möchte, kann sich in der Region näher über die zahlreichen Lehrberufe informieren, die für den Schutz der Umwelt immer wichtiger werden. Dazu gehören nicht nur Berufe, die Müll vermeiden oder Gewässer schützen, sondern auch jene, die zum Energiesparen und zur Artenvielfalt beitragen oder den öffentlichen Verkehr abseits des Autos Alltag werden lassen.
Fahrradmechatroniker als neuer Lehrberuf
In einer Zeit, in der es auf der Straße immer mehr umweltadäquate Alternativen benötigt, gewinnt der neue Lehrberuf des Fahrradmechatronikers an Bedeutung. Sie sind die Experten, wenn es um Fahrräder oder elektronisch betriebene Fortbewegungsmittel wie E-Bikes, Segways oder E-Scooter geht. „Man muss ein Fahrrad komplett auseinander- und auch wieder zusammenbauen können“, erzählt Firmenchef Werner Samhaber von Sportradl Samhaber in Peuerbach. Von der Wartung über die Reparatur samt Fehlersuche bis hin zur Beratung tragen Fahrradmechatroniker letztendlich auch dazu bei, dass immer mehr Menschen ihren Kohlenstoffdioxid-Ausstoß reduzieren. Das Peuerbacher Unternehmen ist derzeit auf der Suche nach einem Auszubildenden. Für den Firmenchef müssen jedoch nicht unbedingt gute Noten im Zeugnis stehen: „Wir wünschen uns von unserem zukünftigen Lehrling logisches Denken, handwerkliches Geschick und sauberes Arbeiten. Wir wollen sehen, dass ein Wille da ist. “
Heizungstechniker für nachhaltige Technologien
Nachhaltige Häuslbauer greifen auf Antworten und Lösungen von Profis zurück. Als Lehrling für Installations- und Gebäudetechnik ist man auch mit Heizungsanlagen und den unterschiedlichen Energieträgern vertraut. Dazu gehören Sonnenenergie und Wärmepumpen. Heizungstechniker planen, installieren und warten immer mehr umweltfreundliche Technologien und tragen damit zur verringerten Nutzung fossiler Brennstoffe bei. „Ich habe fast nur noch mit erneuerbaren Energien zu tun. Mir gefällt es sehr, wenn wir eine alte Heizung durch eine neue Wärmepumpe ersetzen und die Anlage super funktioniert“, erzählt Lehrling Jakob Entholzer von Meissl in Peuerbach. Die Vielseitigkeit in seinem Beruf mache ihm am meisten Freude. Sein bisher größtes Projekt war das neue Weigl Firmengebäude in Waizenkirchen. „So viel Fußbodenheizung und Deckenkühlung habe ich vorher noch nie gesehen. War echt cool“, freut sich Entholzer. „Wir suchen aktuell nach einem Lehrling für Heizungstechnik. Diese Branche ist so gefragt wie nie und wird es auch in Zukunft bleiben“, zeigt sich Geschäftsführer Hanspeter Meissl zuversichtlich. Bewerber sollen Interesse und Neugierde mitbringen. „Ziel ist es, dass der neue Lehrling einfach Freude für seinen Beruf entwickelt. Dabei helfen wir gerne“, sagt Meissl.
Gartengestalter „setzen nicht nur ein paar Pflanzerl“
Gartengestalter sind nicht nur für die Verschönerung von Grünflächen im Garten zuständig, sondern können auch eine bedeutende Rolle beim Klimaschutz spielen. Sie pflegen naturnahe Flächen, in denen heimische Tier- und Pflanzenarten leben und tragen zur Erhaltung natürlicher Ressourcen bei. Auch Gärtnermeister Wolfang Meier von Gartengestaltung Meier in Eferding sieht Nachhaltigkeit in der Berufssparte als Zukunftsmodell. Der Geschäftsführer ist derzeit auf der Suche nach einem Landschaftsgärtner-Lehrling: „Unser Beruf ist ein sehr umfangreicher. Wir setzen nicht nur ein paar Pflanzerl, wie viele glauben, sondern ‚bauen‘ Gärten mit allem, was dazu gehört. Seien es Teiche, Bio-Pools, Terrassen, Zäune oder technische Angelegenheiten.“ Dennoch sei der gewerbliche Beruf des Gartengestalters vom landwirtschaftlichen Berufsbild Gartenbau abzugrenzen. „Wir als Gartengestalter sind die Handwerker und Gartenbauer die produzierenden Betriebe. Das heißt, zum Beispiel, grob gesagt, wir kaufen Pflanzen ein und setzen sie im Anschluss in den Garten.“ Mitbringen solle man als Lehrling eine gewisse körperliche Grundfitness, Vorstellungsvermögen sowie Kreativität und bestenfalls keine Sonnen- oder Gräserallergie. Mädchen sollen sich ebenso angesprochen fühlen wie junge Männer, denn der Lehrberuf passe entgegen gängiger Meinungen für beide Geschlechter gleichermaßen. Wetterfestigkeit sei ebenso obligat: „Wir arbeiten bei Regen und Hitze“, sagt Meier. Das Erlernen botanischer Pflanzennamen sei außerdem das Nonplusultra im Beruf: „Aber keine Angst vor den lateinischen Namen, denn man lernt ja sehr viel direkt mit den Arbeiten.“
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