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Das Sonnenscheinchen holte sich den Nikolo in süßer Form ins Haus

Katharina Vogl, 19.12.2017 16:30

SPRÖGNITZ. Viel war in den vergangenen Wochen über den Nikolaus zu lesen. Im Sonnenscheinchen, der betrieblichen Kinder-Tagesbetreuung von Sonnentor, pflegt man Rituale. Dort holt man sich den Nikolaus gerne ins Haus, heuer in süßer Form. Gemeinsam mit Bio-Bäcker Mario Hölzl wurde gebacken. Neben der Begeisterung für das Handwerk ist es Brauchtumspflege und eine schöne Tradition in einem, ist man im Sonnenscheinchen überzeugt.

  1 / 63   Die Kinder für das Handwerk zu begeistern, das ist Bäcker Mario Hölzl an diesem Tag sichtlich gelungen.

Noch schnell werden die Hände gewaschen, die kleinen Schürzen umgebunden und die Hauben aufgesetzt, dann kann es endlich losgehen: Die Kleinen im Sonnenscheinchen können es kaum erwarten, Bäcker Mario zur Hand zu gehen. Heute sollen süße kleine Krampusse und Nikolos aus Kipferlteig gezaubert werden.

Dafür bekommt jedes der Sprösslinge einen Teigling, der nun unter fachgerechter Anleitung von Mario, Schritt für Schritt, in einen kleinen Nikolaus- oder Krampus verwandelt wird. Jede einzelne Figur, ein Unikat. Versehen mit kleinen Fähnchen, die die jeweiligen Namen der Kinder tragen, geht es ab in den Backofen.

Handwerk vermitteln

Zuvor veranschaulichte Mario Hölzl den Kindern ureigenstes Bäckereinmaleins: den Weg von der Getreideähre zum Mehl. „Ich habe selber eine Tochter, mir ist es ein Anliegen, Bewusstsein zu schaffen, den nötigen Bezug zur Landwirtschaft zu vermitteln und den Kindern das Handwerk näher zu bringen“, so Hölzl, der neben seiner Bäckerei in Unterwindhag bei Schweiggers auf die nachhaltige, biologische Bewirtschaftung seines Hofes setzt. Das gelingt ihm als “Schule am Bauernhof“-Betrieb.

In einem nächsten Schritt möchte er eine Schaubäckerei verwirklichen, wo das bewusste Arbeiten mit natürlichen Zutaten, abseits von Fertigmischungen oder Geschmacksverstärkern sowie das handwerkliche Geschick eines Bäckers nachvollzogen werden können.

Projekt „Umweltzeichen“

Die Natur und Umwelt im Jahreskreislauf zu erleben, vom Anbau bis zur Ernte, das ist auch ganz im Sinne des Sonnenscheinchen-Teams: „Wir wollen den Kindern den Wert von Handwerk vermitteln“, meint Pädagogin Edith Gutmann, die Gründerin der betrieblichen Kinder-Tagesbetreuung. Es sei wichtig, in Kreisläufen zu denken und Zusammenhänge in der Natur zu erkennen. So liegt die Kooperation mit Sonnentor-Projektpartner Mario Hölzl sehr nahe. Das Sonnenscheinchen hat sich außerdem als erster niederösterreichischer Kindergarten um das Österreichische Umweltzeichen beworben. Gespannt wartet man nun auf die Prüfung, die Ende Jänner erfolgen soll.

„Es lag eigentlich auf der Hand, da wir viele Kriterien ohnehin schon erfüllen, die die Kinder an ein gesundes Aufwachsen heranführen“, ist Pädagogin Eveline Pichler stolz auf den „Pilotkindergarten“ in Sprögnitz. Gemeinsam werden beispielsweise Kräuter, Obst und Gemüse angepflanzt und geerntet, beim Spielen greift man vor allem auf Naturmaterialien zurück.

Kleinen Nachwuchsbäcker sind begeistert

Am Ende der Backstunde waren die Kinder jedenfalls begeistert von ihren süßen Kreationen. „Ich will auch einmal Bäcker werden“, ruft ein Sprössling euphorisch.

Mario Hölzl würde es jedenfalls freuen, denn „mit dem Nachwuchs ist es derzeit sehr schlecht bestellt.“ Immer mehr Bäckereien schließen ihre Pforten, der Konkurrenzdruck seitens der Industrie ist oft zu groß. Diese Backstunde war auf jeden Fall ein wertvolles Puzzlestück in Richtung Sensibilisierung.


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