REICHERS. Seit knapp 25 Jahren ernten Helga und Sepp Fröschl sowie Gerti und Fritz Jank rund ein Drittel Hopfenblüten für die Brauerei in Zwettl. Begonnen hat alles im Jahr 1994.
Zu dieser Zeit hat es nicht viele Hopfenbauern im Waldviertel gegeben. Nach Anfrage des damaligen Brauerei-Chefs Karl Schwarz Senior wurde bereits ein Jahr später der erste Hopfen in Reichers angepflanzt. Auf mehr als vier Hektar ernten die beiden Familien acht Tonnen Hopfen. Mittlerweile rentiert sich die Bewirtschaftung. Es hat auch schon Jahre gegeben, wo das nicht so war. Die Hopfenfamilien waren anfangs nämlich so fleißig, dass die Ernte nicht vollständig verkauft werden konnte. Der Bierpreis war damals so im Keller, dass man Verlust-Geschäfte hinnehmen musste. Die Hopfenbauern sind im Jahr 2000 der Hopfenbaugenossenschaft Mühlviertel beigetreten. Diese sichert die Übernahme und Verarbeitung der Ernte. Angebaut werden die beiden Aromasorten „Aurora“ und „Perle“. Die Geschmacksinhaltsstoffe fürs Bier sind nur in den weiblichen Sorten enthalten.
„Der Hopfen will seinen Herren jeden Tag sehen“, sagt Fritz Jank. Besonders das Anleiten erfordert viel Zeit. Dabei werden die im Uhrzeigersinn und rasch wachsenden Reben um den Stock gewickelt. Das muss schnell geschehen, deshalb müsse man für zwei Wochen jeden Tag am Feld händisch die Reben anleiten, was viel Zeit erfordert. 2.000 Stunden Arbeit stecken in der Bewirtschaftung rund um die gesamte Hopfenarbeit. „Das alles so neben der eigentlichen Landwirtschaft“, sagt Sepp Fröschl.
Das Klima im Waldviertel eignet sich sehr gut. Der Hopfen liebt die Feuchtigkeit. „Wie die Ernte heuer aussehen wird, können wir noch nicht sagen. Der Idealfall wäre eine Bewässerungsmöglichkeit. Momentan wissen wir noch nicht, wie wir das lösen können. Aber wenn es uns das Dreschen verregnet, haben wir einen spitzen Hopfen“, sagt Fröschl.
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