Almtaler Initiative will Ski-Zukunft des Kasbergs langfristig sichern
GRÜNAU. Immer wieder mussten die Grünauer in den vergangenen Jahren um ihre Kasbergbahn zittern. Eine Gruppe von Unternehmern sucht nun nach Möglichkeiten, den touristischen Leitbetrieb dauerhaft zu erhalten.
Nach einer Insolvenz der Kasbergbahn im Jahr 2010 sprangen zunächst Peter Schröcksnadel und die Raiffeisenlandesbank OÖ ein. 2016 übernahmen die Gemeinden Grünau, Scharnstein, Vorchdorf und Pettenbach die Bergbahnen. Im Gegenzug verpflichtete sich die Landesregierung, bis 2026 jährlich bis zu einer Million Euro Verlustabdeckung zuzuschießen. Für Christian Silberleithner, Beiratsvorsitzender der Almtal-Bergbahnen und Initiator der nun gegründeten Initiative, ist dies keine befriedigende Situation: „Nach derzeitigem Stand ist ein Weiterbetrieb nach 2026 nicht möglich. Unser Ziel ist eine langfristige Absicherung – ohne Jahreszahl.“
„Betriebswirtschaftlich sinnvolle Nutzung möglich“
Vorbild für die gemeinsame Initiative von Almtaler Wirtschaftstreibenden und Vertretern aus Politik und Tourismus, ist die gelungene Sicherung des Wildparks vor rund zehn Jahren durch einen regionalen Förderverein. „Für uns im Almtal ist der Kasberg ein wichtiger Faktor – einerseits als Freizeiteinrichtung für die Bewohner und die Mitarbeiter der regionalen Betriebe, andererseits aber auch, was den Werterhalt der Immobilien betrifft“, erklärt Christian Silberleithner: „Der Kasberg gibt durch seine natürliche Form viele Gestaltungsmöglichkeiten, bei einem entsprechenden Konzept und zielgerichteten Investitionen ist auch eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Nutzung möglich“, ist er sich sicher.
Dabei wolle man sich vor allem auf Kinder und Skianfänger fokussieren, auch für Winterwanderer und „Genießer“ solle es ein entsprechendes Angebot geben, so Silberleithner. Angedacht sind etwa die Erneuerung der 30 Jahre alten Beschneiungsanlage und der Ersatz der bisherigen Gruppenumlaufbahn durch eine Zehner-Gondelseilbahn. Aber auch eine „Kinderlounge“, wo die jungen Gäste Pause vom Skifahren machen können und eine Verbesserung der Parkplatzssituation sind Teil des Konzeptes.
Die erste öffentliche Präsentation der Pläne beim gemeinsamen Wirtschaftsabend mehrerer Almtalgemeinden in Scharnstein sei erfolgreich verlaufen, so Christian Silberleithner, der sich – wie andere Mitglieder der Förderinitiative – auch selbst mit Investitionen am Neustart für den Kasberg beteiligen will.
Hoffen auf Unterstützung des Landes
Ob das Projekt auch tatsächlich umgesetzt werden kann, hängt von einer Unterstützung des Landes ab. Mehrere Gespräche wurden hier bereits geführt, Landtagsabgeordneter Rudolf Raffelsberger (VP) bestätigte vor einigen Wochen „positive Signale“ aus der Landesregierung.
Eine Zusage steht jedoch noch aus, wie auch Silberleithner bestätigt: „Natürlich stehen bei den Verantwortlichen derzeit aufgrund der Corona-Situation auch ganz andere Themen im Vordergrund. Trotzdem wollen wir im Almtal auch dieses wichtige Zukunftsthema weiter vorantreiben und hoffen natürlich auf positive Beschlüsse.“ Man sei jedenfalls gerüstet: „Sobald wir grünes Licht von Seiten des Landes haben, würden wir loslegen“, so der Almtaler Unternehmer.
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30.04.2020 17:18
Sommernutzung
Ein nachhaltiger Betrieb ohne Sommernutzung ist für mich schwer vorstellbar. Der Grünberg zeigt, das es die Menschen in die Natur zieht. Parkplatz ist vorhanden, Sonnalm aufsperren, Wanderung zur Sepp Huber Hütte und zum Hochberghaus, vermutlich hätten alle was davon. Warum das auf dem Kasberg (bisher) nicht möglich ist, bleibt für mich ein Rätsel.