Ausstellungshaus Spoerri: Moderne Kunst in historischem Ambiente
HADERSDORF. Seit dem Jahr 2009 lockt das Ausstellungshaus Spoerri Freunde moderner Kunst aus nah und fern nach Hadersdorf. Zunehmend entdecken auch Einheimische das ungewöhnliche Museum am historischen Marktplatz.
Innerhalb weniger Jahre hat sich in Hadersdorf ein Ausstellungshaus etabliert, welches Kunstkenner aus dem In- und Ausland animiert, in die kleine Marktgemeinde zu kommen. Viele der Besucher sind vor allem von dem historischen Gebäude und dem großzügigen Garten fasziniert, in denen die Kunstobjekte gezeigt werden. Hausherr Daniel Spoerri ist überzeugt, dass vor allem „die Intimität den Reiz des Hauses“ ausmacht. Anders als in großen Museen können die Besucher hier oft sehr ungestört durch die Räume schlendern und verweilen daher auch häufig mehrere Stunden auf dem Anwesen.
Vom Lager zum Museum
Geplant sei die Errichtung eines Museums jedoch nicht gewesen, erzählt Spoerri. Ursprünglich war der Schweizer Künstler mit rumänischen Wurzeln auf der Suche nach einem Lager, in dem er all seine Werke gemeinsam unterbringen konnte. Seine frühere Assistentin Gabriele Feil, die aus Stratzing stammte, stieß schließlich auf das Hadersdorfer Anwesen, welches zum Verkauf stand. Auch Daniel Spoerri war sofort von dem ehemaligen Kloster fasziniert. Es nur als Lager zu nutzen, erschien ihm zu schade. Die Idee, ein Ausstellungshaus zu errichten, war geboren.
Tänzer, Regisseur und bildender Künstler
Der ebenso leidenschaftliche wie vielseitige Künstler Spoerri – er arbeitete unter anderem auch als Balletttänzer und Regisseur –kaufte im Jahr 2009 nicht nur das ehemalige Kloster, sondern auch das nur wenige Meter entfernte frühere Kino, in dem schließlich sein „Esslokal“ entstehen sollte. Das Lager gibt es übrigens mittlerweile auch, es befindet sich im Nachbarort Straß. Spoerri selbst lebt heute abwechselnd in Wien und der Toskana und besitzt auch eine Wohnung auf seinem Anwesen in Hadersdorf.
Sonderschau bis Monatsende
Aktuell zeigt das Ausstellungshaus eine Sonderschau mit Werken von Spoerris vor 25 Jahren verstorbenem engen Künstlerfreund Jean Tinguely. Dieser ist vor allem für seine aberwitzigen, zappelnden und klappernden Maschinen aus Eisenschrott bekannt. Einige dieser Objekte sind nun in Hadersdorf ebenso zu sehen wie Bauskizzen sowie zahlreiche von Tinguely äußerst fantasievoll und kreativ gestaltete Briefe. Bis Ende Oktober hat das Museum noch Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Danach verabschiedet man sich in die Winterpause. Inhaber der Niederösterreich Card haben seit heuer freien Eintritt.
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