50 Prozent der Lenker auf Autobahnen in Niederösterreich sind übermüdet
Unglaubliche 50 Prozent, also jeder zweite Lenker ist übermüdet. Und zwar oft bereits im kritischen Bereich, wie eine stichprobenartige Untersuchung des Grazer Schlafmediziners Manfred Walzl am Rastplatz Triestingtal auf der A 2 Süd Autobahn in Niederösterreich ergab.
Übermüdung ist in Kombination mit Unachtsamkeit die Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle auf den Autobahnen.
Allein heuer sind durch Müdigkeit, gepaart mit mangelndem Reaktionsvermögen auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen bereits zehn Menschen ums Leben gekommen, bei 21 Todesopfern insgesamt also fast die Hälfte.
Sowohl Gefahrenpotenzial als auch Interesse am Thema wie Problembewusstsein bei den Betroffenen offenbarte jetzt die stichprobenartige Untersuchung am ASFINAG Rastplatz Triestingtal auf der A 2. Diese hat der renommierte Grazer Schlafmediziner Manfred Walzl an einem reisestarken Samstag im Auftrag der ASFINAG durchgeführt.
Ergebnis: Normalerweise sind etwa 30 Prozent der Testpersonen – Lenker aus dem In- und Ausland – in punkto Übermüdung im roten Bereich. „Heute waren es 50 Prozent“, bilanziert Walzl.
Die Erklärung: „Viele der Autofahrer beispielsweise kamen aus Tschechien und waren schon einige Stunden unterwegs. Das merkt man dann auch bei den Tests.“
Aber es waren leider auch Lenker mit Wiener Kennzeichen, die beim Test auf dem nur 32 Kilometer von Wien entfernten ASFINAG Rastplatz Triestingtal dennoch alles andere als ausgeschlafen waren. Mit dem Ansteuern des Rastplatzes haben die Lenker aber das einzig richtige getan: nämlich eine Pause.
Erfreulich war auch, dass alle Lenker dem Thema gegenüber offen und schlussendlich auch einsichtig waren. Walzl: „Das Problembewusstsein ist also bereits sehr hoch.“
Zu wenig Schlaf wirkt wie bekanntlich Alkohol auf die Reaktionsfähigkeit. Studien zeigen, dass nach einer Nacht mit nur vier Stunden Schlaf die Reaktionszeit beim Autofahren mit 0,5 Promille im Blut vergleichbar ist. Eine Nacht ohne Schlaf ist mit 0,8 Promille gleichzusetzen. Walzl. „Und auch wenn man bestens ausgeruht die Fahrt antritt, gilt die Faustregel spätestens nach zwei Stunden Pause zu machen!“?
Untersuchung per Pupillomat
Das Spezialgerät des bekannten Schlafmediziners misst den so genannten PUI (Pupillen-Unruheindex). Die Pupille erweitert und verengt sich im Normalfall pro Sekunde ständig um 0,5 Millimeter. Bei Schläfrigkeit tut sie das seltener, dafür wird die Distanz zwischen Verengung und Erweiterung größer.
Rastplatzangebot auf Österreichs Autobahnen
Die ASFINAG investiert nicht nur in sichere Verkehrsinfrastruktur, sondern auch in „Rast-Infrastruktur“. 45 Rastplätze laden bereits zur Pause ein, zusätzlich bieten 87 Raststätten attraktive Angebote zum Rasten – in Kooperation mit der ASFINAG gibt es über den Sommer spezielle vergünstigte leichte Menüs und Jausen.
Video „Kämpf nicht mit dem Schlaf“
Wie sich Müdigkeit am Steuer auswirkt, zeigt ein spezielles Video sehr anschaulich. Alle Informationen rund um die aktuelle ASFINAG Kampagne „Mach mal Pause!“, Tipps gegen Müdigkeit am Steuer sowie das Video selbst gibt es auf www.asfinag.at/machmalpause. Das Video steht auch zum Download und zur Weiterverwendung kostenlos zur Verfügung.
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