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Gesundheit 4.0 – Niederösterreich setzt auf Digitalisierung im Gesundheitswesen

Olivia Lentschig, 19.10.2017 09:30

HORN/KREMS. Von 16. bis 17. Oktober fand der zweite Gesundheitswirtschaftskongress „Health Economy Congress“ des NÖGUS, NÖ Gesundheits- und Sozialfonds, an der Donau-Universität in Krems statt. Internationale Experten diskutierten über Chancen, Risiken und Nutzen der Digitalisierung im Gesundheitswesen mit dem Blick auf Evidenz, Effizienz und Ethik.
 

Univ.-Prof. Dr. Gottfried Haber, Donauuniversität Krems LR Ludwig Schleritzko, NÖGUS Vorsitzender Dr. Bernhard Kadlec, Universitätsklinikum St. Pölten Foto: NLK Filzwieser

„Die Bedeutung moderner Technologien, Informations- und Kommunikationstechniken in der Medizin wird zukünftig weiter steigen. Wir wollen diese fortschreitende Digitalisierung für unsere Patientinnen und Patienten nutzen, und Qualität und Effizienz in der Medizin und Pflege weiter steigern“ so NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Ludwig Schleritzko.

„In Niederösterreich haben wir die Weichen in Richtung Digitalisierung schon gestellt und bereits innovative Projekte im Gesundheitswesen umgesetzt“, so Schleritzko weiter „vom Cochrane Institut an der Donau-Universität Krems für faktenbasierte Gesundheitsinformationen für Ärzte und Patienten, über die elektronische Gesundheitsakte ELGA in den NÖ Kliniken, das Dokumentations- und Kommunikationssystem PalliDoc für Teams in der Palliativversorgung, Praktikumsdatenbanken für die Ausbildung von Ärzten und Pflegeexperten, bis hin zur neuen telefonischen Gesundheitsberatung 1450“

Prozesse und Strukturen optimiert

Die Ergebnisse des Kongresses zeigen, dass die Digitalisierung eine bessere Verknüpfung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten ermöglicht, die ihrerseits mit besseren Diagnose- und Behandlungsverfahren sowie maßgeschneiderten Therapien einhergehen. Die Zusammenarbeit über Berufsgruppen hinweg wird erleichtert und unterstützt, Prozesse und Strukturen im Gesundheitswesen optimiert und Ressourcen wie Personal und Gerätschaften effizient eingesetzt.

„Digitalisierung wird im Gesundheitswesen die Behandlungsmöglichkeiten, die Prozesse und die Qualität der Leistungen grundlegend verändern. Das frühzeitige Erkennen der Entwicklungen in diesem Bereich ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um die positiven Potenziale in Hinblick auf evidenzbasierte Entscheidungen, Effizienz und ethische Fragestellungen zu nutzen und gleichzeitig die Herausforderungen in diesen Bereichen gut zu meistern“, so Kongresspräsident und Vizedekan der Fakultät für Gesundheit und Medizin an der Donau-Universität Krems Gottfried Haber.

Bei aller Euphorie über die Digitalisierung, muss der Mensch im Mittelpunkt stehen

„Der Kongress bietet uns die Möglichkeit des operativen Austausches und des Kennenlernens bereits bewährter Lösungen. So konnten wir heuer wertvolle Inputs aus Tirol, der Steiermark und aus Bayern sammeln und aus anderen Branchen lernen. In vielen Bereichen wie den klinischen Tumorboards zur besseren interdisziplinären Behandlung onkologischer Patienten oder dem neuen Radiologieverbund der Waldviertler Kliniken hat die NÖ Landeskliniken-Holding bereits Meilensteine der Digitalisierung erfolgreich im klinischen Alltag umgesetzt“ erklärt der Kaufmännische Direktor des Universitätsklinikums St. Pölten Bernhard Kadlec.  

„Angesichts der wachsenden und immer älter werdenden Bevölkerung müssen wir Maßnahmen im digitalen Bereich identifizieren und umsetzen, die eine nachhaltige Kostenentwicklung im Gesundheitssystem bei mehr Qualität für die Patienten für die Zukunft sichert. Aber bei aller Euphorie über die Digitalisierung, muss der Mensch im Mittelpunkt stehen und am Ende auch die letzte Entscheidung treffen“, so Schleritzko.


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