Hubert Achleitner liest in Kirchdorf aus seinem ersten Roman

Tips:Als Musiker sind Sie schon bekannt, warum sind Sie nun unter die Autoren gegangen?

Hubert Achleitner: Das habe ich schon lange in mir herumgetragen

Tips:Wie sind Sie auf die Idee für den Roman gekommen?

Achleitner: Die Idee liegt schon sehr lange zurück. Es wurde viel darüber geredet, dass es Männer gibt, die aus dem Haus gehen, um Zigaretten zu kaufen und nicht mehr zurück kommen und ich dachte mir, „das könnte ja eine Frau auch einmal machen. Und wenn ich einmal einen Roman schreibe, dann drehe ich das um. Ich würde lieber aus der Sicht einer Frau heraus schreiben.“

Tips:War es schwierig sich in die Sichtweise einer Frau hineinzuversetzen?

Achleitner: Nein, Schriftsteller müssen sich in ihre Romanfigur und fiktive Handlungen hineinversetzen können und so unterschiedlich ist die Welt der Frauen und die der Männer auch nicht. So unterschiedlich sind wir nicht und die wesentlichen Dinge empfinden wir gleich. Wir empfinden die selbe Trauer, die selbe Freude und den selben Schmerz. Natürlich gibt es einen großen Unterschied (lacht), aber das ist im Erleben und durch die Welt gehen nicht so entscheidend.

Tips:Welche Bedeutung hat die Musik im Roman?

Achleitner: Es gibt Menschen, die können mit Musik nichts anfangen, sie bedeutet ihnen nichts und löst bei ihnen nichts aus. Ich kann es mir nicht vorstellen wie es ist, wenn man unmusikalisch ist und darum sind meine Figuren alle musikalisch und haben einen Soundtrack zu ihrem Leben. Lieder oder Musikstück sind sehr oft mit Erinnerungen verbunden. Es gibt auch eine Spotify-Playlist, die alle Musikstücke, die im Buch vorkommen, enthält.

Tips:Welche Musik ist das?

Achleitner: Musik, die ich in mir höre, wenn ich an gewisse Landschaften oder Situationen denke.

Tips:Von ihren Musiktexten kennt man schon, dass diese sehr bedeutungsvoll sind. Was wollen Sie mit Ihrem Buch vermitteln?

Achleitner: Das kann und will ich nicht erklären, weil das jeder für sich entdecken muss. Es gibt verschiedene Ebenen, sei es die Beziehungsebene zwischen Maria und Herwig, die viel Raum für eigenes Empfinden lässt. Es gibt die Ebene der Spiritualität, die beim Leser etwas auslösen kann, wenn das ein Thema ist, das ihn beschäftigt. Wenn man sich mit einem Thema auseinandersetzt, kann man sich daraus etwas herausziehen, dass muss nicht immer eine Bestätigung sein, das kann auch über einen Widerstand passieren. Es löst einen Nachdenkprozess und eine Emotion aus und führt dann dorthin wo es spannend ist, aber nicht unbedingt weil man darin eine Bestätigung findet.

Tips:Ist das etwas, dass sie bewirken wollen – einen Nachdenkprozess und Emotionen bei den Lesern auszulösen?

Achleitner: Ja, weil sonst brauche ich keine Musik machen, keinen Roman schreiben und meinen Mund gar nicht aufmachen, wenn ich nicht will, dass ein Dialog, ein Zuhören entsteht. Es gehören immer zwei dazu, einer der redet oder schreibt und jemand der zuhört oder liest. Ich bin ein begeisterter Leser und ich freue mich, dass es so viele Leute gibt, die dieses Buch gelesen haben und auch schätzen.

Tips:Warum kommen Sie zur Lesung nach Kirchdorf?

Achleitner: Ich fahre überall gerne hin, wo mir die Leute gerne zuhören wollen. In den 80er Jahren besuchte ich in Kirchdorf ab und zu eine Bekannte.

Lesung

Samstag, 17. Juli

Beginn: 20 Uhr / Einlass: 19 Uhr

Schloss Neupernstein, Kirchdorf

Eintrittspreise: 15 Euro / Schüler, Studenten: 8 Euro (kein Vorverkauf, nur Abendkasse)

Die Präventionsmaßnahmen entsprechen der 3-G-Regel (Vorweis eines negativen Tests (Gültigkeit bis 48 Stunden) bzw. eines Impfpasses und Registrierung)