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"Erinnern in Licht und Finsternis": 20 Jahre "Orgel Spontan" in Kremsmünster

Sophie Kepplinger, BA, 03.11.2025 11:46

KREMSMÜNSTER. Die Stiftskirche Kremsmünster wurde zum Schauplatz einer besonderen interkulturellen Orgel- und Kulturveranstaltung. Unter dem Motto „Erinnern in Licht und Finsternis“ feierte das Institut IPS-WIEN das 20-jährige Bestehen der Reihe „Orgel Spontan“ mit Musik, Lesungen und tiefsinnigen Meditationen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

  1 / 3   von links: Rainer König-Hollerwöger, Landtagsabgeordnete Doris Staudinger, Abt Bernhard Eckerstorfer und Brigitte Kirchmaier (Foto: IPS-WIEN)

Abt Bernhard Eckerstorfer eröffnete den Abend in der neu renovierten Stiftskirche und hob die Kraft der Musik hervor, Licht in die Finsternis zu bringen. „Inspiration steckt im Wort Spiritus – der Geist“, so der Geistliche, der die Musik als Instrument für geisterfülltes Leben in allen Religionen beschrieb.

Landtagsabgeordnete und Vizebürgermeisterin Doris Staudinger aus Nußbach betonte die Bedeutung von Kultur als Lebensqualität, lobte die Veranstalter, insbesondere Rainer König-Hollerwöger, und dankte dem Stift für seine Offenheit gegenüber interkulturellen Projekten.

Improvisation und musikalische Vielfalt

Rainer König-Hollerwöger eröffnete das Programm mit einer sensiblen, tonalen Annäherung an den Donauwalzer zu Johann Strauss’ 200. Geburtstag und interpretierte diesen in einer melancholischen, nachdenklichen Atmosphäre. Südamerikanische Sambarhythmen und zarte Orgelklänge bereicherten das Programm.

Ein Höhepunkt war das Orchesterlied „Maria durchschreitet die Welt“, gemeinsam mit Brigitte Kirchmaier, gewidmet Frauen, Müttern und Kindern in Freude, Trauer und Not.

Lesungen, Meditationen und interkulturelle Bezüge

Kirchmaier und König-Hollerwöger widmeten musikalische und literarische Abschnitte der hebräischen Kultur sowie der Erinnerung an Holocaust und Massaker in Israel. Moderatorin Brigitte Kirchmaier rezitierte zudem die an Rainer König-Hollerwöger gerichteten Worte von Jaron Engelmayer, Oberrabbiner der IKG Wien, der sich persönlich nicht teilnehmen konnte, aber die Bedeutung der Veranstaltung und das Engagement für Kinder in Not besonders würdigte.

Tonmalerisch vertonte König-Hollerwöger Szenen aus Exodus 3,14 und den brennenden Dornbusch, begleitet von einer mächtigen Orgelfuge. Aus König-Hollerwögers Buch „Goldi und Goldinchen“ wurden Szenen des Tempels von Jerusalem in Licht und Schatten gelesen und musikalisch interpretiert. Das mittelalterliche Auferstehungslied „Christ ist erstanden“ und das Marienlied „Segne Du Maria“ füllten die Kirche mit spiritueller Tiefe.

Höhepunkte des Abends

Rainer König-Hollerwöger tauchte abschließend in die Sphären von Anton Bruckners Orgelwerken ein. Zwei Zugaben rundeten ein beeindruckendes Programm ab. Besonders erwähnt sei Orgelbaumeister Christian Kögler aus St. Florian, der die Orgel vor 20 Jahren in das Barockgehäuse eingebaut hatte und ebenfalls begeistert war.


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