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Kirchdorf ist beim Energiesparen auf dem Weg zur Vorzeigegemeinde

Susanne Winter, MA, 25.06.2020 18:45

KIRCHDORF AN DER KREMS. Energiekosten hat die Stadtgemeinde Kirchdorf bereits gesenkt, nun soll die Energienutzung weiter optimiert werden. Dazu liegt ein Konzept für Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern öffentlicher Gebäude vor.

Das Potential für Sonnenstrom ist in der Bezirkshauptstadt Kirchdorf groß, denn viele Dächer sind noch ungenutzt. Foto: Winter

Als ersten Schritt hat die Stadtgemeinde Kirchdorf bereits die Stromkosten reduziert, indem die Straßenbeleuchtung im gesamten Stadtgebiet auf LED umgerüstet wurde. Zudem sorgt eine effizientere Netzanschlussnutzung für die Reduzierung der Fernwärmekosten. Beraten wurde der Stadtrat von der Firma Kwantum Eco-Solutions aus Schlierbach. Geschäftsführer Karl Wetzlmayer hat nun ein weiteres Energieoptimierungsprojekt vorgestellt.

Regionale Stromerzeugung

Das Konzept sieht die Nutzung von Sonnenstrom mittels PV-Anlagen auf den Dächern öffentlicher Gebäude vor und in weiterer Folge den Verkauf von Überschüssen an interessierte Bürger innerhalb einer regionalen Energiegemeinschaft.

„In Zukunft soll es möglich werden, dort Strom zu produzieren, wo er konsumiert wird – unabhängig von großen Energiekonzernen“, erklärt Karl Wetzlmayer: „Der überschüssige Strom wird den Mitgliedern der Energiegemeinschaft in der Nachbarschaft verkauft. Wir gehen davon aus, dass jeder, der sich in der Community beteiligt, 10 bis 15 Prozent seiner Stromkosten spart.“ Wetzlmayers Vision für Kirchdorf: „Wir wollen das größte Gemeindesonnenkraftwerk Österreichs bauen und damit einen wichtigen Schritt in Richtung umweltfreundlicher, unabhängiger und kostengünstiger Energienutzung setzen.“

Warten auf ein Gesetz der Regierung

Vor der Umsetzung der ersten Energiegemeinschaften müssen jedoch noch die entsprechenden EU-Richtlinien in Österreich in nationales Recht umgesetzt werden. Darunter fällt auch die Festlegung der Überleitungsgebühr zwischen Produzent und Konsument. Diese sollte, laut Wetzlmayer, nicht mehr als 50 Prozent der jetzigen Netzgebühr betragen.

Machbarkeits- und Potentialanalyse für Kirchdorf nötig

Für Kirchdorf sei zunächst eine Machbarkeits- und Potentialanalyse durchzuführen. Ob sich der Stadtrat dafür entscheidet, wird sich erst zeigen. Das Interesse sei aber da. Bei der Konzeptvorstellung gab es großen Zuspruch. „Kirchdorf könnte damit energiesparmäßig zur Vorzeigegemeinde werden“, zeigt sich Bürgermeisterin Vera Pramberger begeistert.


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