Kirchdorfer Schulen bereiten sich auf einen besonderen Schulstart vor
KIRCHDORF AN DER KREMS. Die Sommerferien gehen zu Ende und am 14. September ist Schulbeginn in Oberösterreich. Die Vorbereitungen laufen auch in Kirchdorf auf Hochtouren. Coronabedingt ist der Schulstart 2020/2021 geprägt von Krisenteams, Hygiene- und Präventionskonzepten, Schulungen im Distance Learning und der Corona-Ampel.
Grün, gelb, orange und rot – die Farben der Corona-Ampel bestimmen heuer die Verhaltensrichtlinien für die rund 5.700 Schüler und ihre Lehrer im Bezirk Kirchdorf. Je nach Farbe gelten unterschiedliche Regeln – das soll Klarheit bringen. „Zu Schulbeginn bekommen alle Schüler eine Schulung für die Corona-Ampel. Die neuen Schüler erhalten eine Grundvorbereitung – dazu zählt das Distance Learning. Im Ernstfall müssen eine einheitliche Vorgangsweise und die Erreichbarkeit der Eltern und Schüler sichergestellt sein“, sagt Alois Lugerbauer, provisorischer Direktor des Bundesrealgymnasiums und Bundes-Oberstufenenrealgymnasiums (BRG/BORG) Kirchdorf.
Schulautonome Maßnahmen
Ein Krisenteam setzt die Maßnahmen um und berät bei schulautonomen Fragen. „Wir halten uns an die Vorgaben der Ampel und werden die Erfahrungen vom Juni optimieren. Wir arbeiten auch sehr intensiv mit den Schulärzten zusammen“, berichtet Lugerbauer.
Konkrete Maßnahmen sind Desinfektionsspender beim Eingang, Seife und Einweghandtücher in den Klassen, eine spezielle Reinigung, eine intensivere Gangaufsicht zur Einhaltung des Abstands, zeitlich versetzte Pausen, Abstandsmarkierungen beim Schulbuffet und fixe Sitzplätze in den Klassen. Die Veranstaltung für neue Schüler und der Gottesdienst werden heuer gruppenweise abgehalten. „Wir wollen keine Krisenstimmung vermitteln, aber mit Vorsicht alle Bestimmungen einhalten,“ betont der provisorische Direktor: „Unter diesen Rahmenbedingungen hoffen wir, ganze Klassen regelmäßig unterrichten zu können. Die Tendenz sollte eher dazu gehen, im Ernstfall einzelne Klassen und nicht die ganze Schule zu schließen.“
Was bei Erkältung zu tun ist
Verunsicherung herrscht bei den Eltern bezüglich der Vorgehensweise bei Erkältungssymptomen wie Schnupfen oder Husten. „Nur weil jemand einen Schnupfen hat, wird er nicht zuhause bleiben müssen“, beruhigte Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) beim Bildungsgipfel: „Solange es eine plausible Erklärung gibt, dürfen die Schüler weiterhin zur Schule gehen. Ich möchte aber betonen, dass ein Kind mit Fieber, Durchfall oder Erbrechen auf jeden Fall zuhause bleiben soll.“
Alois Lugerbauer sagt dazu: „Wenn es von der Familiensituation her möglich ist, sollte das Kind zu Hause bleiben, um die weitere Entwicklung abzuwarten. Zeigt ein Kind in der Schule Symptome, wird es schulärztlich untersucht und wartet in einem abgetrennten Raum auf Abholung. Wir hoffen auf einen Corona-Schnelltest, um in solchen Fällen rasch Gewissheit zu erlangen.“
Regulärer Klassenverband
Im Pflichtschulzentrum Kirchdorf – welches Volksschule 1, Volksschule 2 und die digitale-technische-naturwissenschaftliche Mittelschule (digi TNMS) und Musikmittelschule (MMS) Kirchdorf beinhaltet – stehen die drei Direktorinnen für ein einheitliches Vorgehen. „Auch wenn nicht absehbar ist, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt, so gehen wir derzeit von einem Schulbeginn im regulären Klassenverband aus“, sagt Direktorin Petra Kapeller: „Besondere Hygienemaßnahmen werden noch länger Teil des Schulalltages sein.“
Alle Schüler wiederholen während der ersten Schulwoche den Umgang mit dem digitalen Kommunikationsmittel Webuntis Messenger sowie Outlook und den notwendigen Plattformen Microsoft Office 365 für den Onlineunterricht und das Distance Learning. Aber auch die bewährte Abholstation kann bei einer roten Ampelphase sofort wieder aktiviert werden.
Freiwilliges Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes
Schüler, Eltern und Lehrer im neuen Schulverbund der Berufsbildenden Schulen (BBS) Kirchdorf haben sich auf ein freiwilliges Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Bewegen im Schulgebäude entschieden. „Dadurch erhöhen wir die Sicherheit und erinnern besser an die Abstandhaltung“, sagt Claudia Trinko, die neue Leiterin des Schulverbundes von HAK und HLW Kirchdorf. Neue Schüler werden PC-fit gemacht und erhalten gegebenenfalls Leihgeräte der Schule. Außerdem nehmen die Lehrer an einer MS Office Fortbildung teil, um für ein Distance Learning gerüstet zu sein. „Mit Ruhe und guter Vorbereitung schaffen wir das,“ so Trinko.
Schülerzahlen 2020/21
Besonders spannend wird dieses Schuljahr für die 563 Taferlklassler im Bezirk. Voraussichtlich 4.265 Schüler werden die Allgemeinbildenden Pflichtschulen besuchen, 1.093 die Allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) und 363 die Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS).
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