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Pater Stephan Eberhardt im Stift Schlierbach zum Priester geweiht

Susanne Winter, MA, 13.07.2021 10:31

SCHLIERBACH. Der Zisterzienser Pater Stephan Eberhardt empfing die Priesterweihe von Diözesanbischof Manfred Scheuer im Stift Schlierbach. Der Weihetag des Neupriesters, der 11. Juli, ist in der katholischen Kirche das Hochfest des hl. Benedikt, nach dessen Regel sowohl Zisterzienser als auch Benediktiner leben.

  1 / 4   Abt Ambros Ebhart (Stift Kremsmünster), Pater Stephan Daniel Eberhardt, Bischof Manfred Scheuer, Abt Nikolaus Thiel (Stift Schlierbach) und Abt Reinhold Dessl (Stift Wilhering, v.l.) (Foto: Jack Haijes)

Neupriester Pater Stephan Eberhardt (Taufname Daniel) wurde 1979 in Gera (Thüringen) geboren. Nach dem Schulbesuch in Wünschendorf und Neuland machte er das Fachabitur im Wirtschaftsgymnasium in Gera. Nach dem Grundwehrdienst absolvierte er eine Ausbildung in einem Hotel und die Ausbildung zum Europasekretär in Gera, es folgten mehrere Praktika in unterschiedlichen Arbeitsbereichen.

Studium an der Päpstlichen Hochschule Benedikt XVI.

Sein religiöser Lebensweg begann erst spät: Am 2. Dezember 2007 wurde Daniel Eberhardt in der Stadtpfarrkirche Pfarrkirchen getauft und empfing die Kommunion. Gefirmt wurde er am 25. Oktober 2008 von Bischof Wilhelm Schraml in Passau. Er wurde am 16. September 2011 bei den Zisterziensern von Schlierbach eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Stephan. Nach der Einfachen Profess am 7. September 2012 begann er das Studium an der Päpstlichen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz, das er im März 2020 beendete. Am 6. September 2015 legte Frater Stephan seine Feierliche Profess ab.

Priester in der Pfarre Thalheim

Das Pastorale Einführungsjahr absolvierte er ab September 2020 in der Pfarre Thalheim – in jener Pfarre, in der er ab Herbst 2021 auch als Priester seelsorglich tätig sein wird. Am 28. April 2019 wurde Pater Stephan Eberhardt von Diözesanbischof Manfred Scheuer in der Stifts- und Pfarrkirche Schlierbach zum Diakon geweiht.

Festgottesdienst in Schlierbach

Die Priesterweihe empfing Pater Stephan Eberhardt von Diözesanbischof Manfred Scheuer bei einem Festgottesdienst am 11. Juli 2021 in der Stifts- und Pfarrkirche Schlierbach. Mit ihm feierten der Abt von Stift Schlierbach Nikolaus Thiel, Abt Ambros Ebhart vom Stift Kremsmünster, Abt Reinhold Dessl vom Stift Wilhering, Mitbrüder aus dem Stift, die Pfarrgemeinde, Verwandte und Wegbegleiter.

„Kontinuität und Nachhaltigkeit des Lebens und Betens“

In seiner Predigt ging Bischof Manfred Scheuer auf die Regel des hl. Benedikt ein und betonte, die benediktinische Tradition sei von „Kontinuität und Nachhaltigkeit des Lebens und Betens“ geprägt. Scheuer: „Bei allen Schwierigkeiten, bei allen Krisen und auch Abstürzen wird gebetet, wird der Tag geheiligt, wird Gott gelobt. Es geht nicht darum, dass wir uns in allem gleich wiederfinden, schon gar nicht darum, dass Gott uns einfach eins zu eins so bestätigt, wie wir sind: ,Ich will so bleiben, wie ich bin.' Und der liebe Gott sollte dann sagen: ,Du darfst.' – Es geht darum, dass wir in allem Gott finden und Gott loben.“

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Die Regel des hl. Benedikt schenke auch eine gute Ordnung der Zeit: Gott gehören Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Diözesanbischof: „Wenn Zisterzienser oder Benediktiner ,Wir' sagen, so tun sie das in einer Kommunikationsgemeinschaft von Jahrhunderten. Tradition ist nicht museal, sondern die Form, in der die Glut, der Eifer für das Reich Gottes gelebt und weitergegeben werden. – In der Regel des hl. Benedikt verbirgt sich eine große Aufmerksamkeit für die Gegenwart, für die Gegenwart Gottes im Alltag und in der Arbeit, für die Gegenwart im Anderen, im Gast, im Fremden, im Pilger. Das Leben in der Gegenwart ist Gabe, von Gott geschenkte und gewährte Zeit. – Bei der Zukunft geht es nicht einfach um das Neue, auch nicht um eine Revolution, die alles Bisherige abschaffen und zerstören müsste. Die ,stabilitas' hat sehr viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Wirken, Liturgie, Wirtschaften der Zisterzienser und Benediktiner sind nachhaltig und somit zukunftsfähig.“

Frage nach Gott im Mittelpunkt des Nachdenkens

Für einen Priester aus dem Zisterzienserorden, so Scheuer, solle die Frage nach Gott im Mittelpunkt des Nachdenkens stehen. „Er ist von Gott, der alle Wirklichkeit bestimmt, angerührt, ergriffen, ja fasziniert. Dabei ist soll er auch ein Existenzdenker sein. Im Angesicht Gottes ist die einmalige Lebensgeschichte wiederzuerkennen und zu verantworten. Es wäre fatal, wenn wichtige Lebensbereiche tabuisiert und ausgeklammert werden, etwa Leid, Schuld, Krankheit oder Tod. Es geht um eine geistige und geistliche Sensibilität, um die Teilnahme am Lebensdrama anderer, um das selbstlose Sich-Hineindenken. Ein Priester sollte vorleben, dass sie von der Gnade und vom Trost Gottes lebt.“

Die Primizmesse feiert Pater Stephan Eberhardt am Sonntag, 25. Juli, um 9.30 Uhr in der Stifts- und Pfarrkirche Schlierbach.

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