Drei Frauen, die Waisenkindern in Kenia ein sicheres Zuhause bieten
KLAUS AN DER PYHRNBAHN/KENIA. Im Sommer haben Irene Huemerlehner, Karin Schluckner-Wimmer und Martina Lehner aus Steyrling erstmals mit eigenen Augen gesehen, woran sie mit ihrem Verein „The Eagle Initiative for kids“ jahrelang arbeiteten, Energie und Geld investierten und zuvor nur von Skypeanrufen, Videos und Fotos kannten: ihr Waisenhaus in Kenia. Bei einem Kaffee erzählten die drei Frauen Tips von ihrer aufregenden Reise.
Nach über 30 Stunden, teils turbulenter Anreisezeit wurden Irene Huemerlehner, Karin Schluckner-Wimmer und Martina Lehner von zwanzig neugierigen Mädchen und Jungs in Empfang genommen. Auf 1.900 Metern, in der Nähe der Stadt Kitale in Kenia, hatten die drei ihr Reiseziel erreicht. „Unsere Ankunft beim Waisenhaus war schon ein sehr besonderer und emotionaler Moment. Auf dieses Treffen haben wir lange gewartet“, erzählt Martina Lehner lächelnd. Mehrere Monate hatte es gedauert, bis die drei Steyrlingerinnen das Waisenhaus im Herbst 2021 eröffnen konnten – und über ein Jahr, bis sie endlich selbst davor standen.
„Es gibt noch viel zu tun“
Mittlerweile leben auf dem rund einen Hektar großem Areal zehn Mädchen und zehn Jungs im Alter zwischen vier und dreizehn Jahren, vier Kühe und ein Kalb sowie das Mitarbeiterteam rund um Projektleiter Adam Kipkoech Kosgei und Sozialarbeiterin Verellian Moraa Chiriku. „Die Kinder waren anfangs natürlich noch ganz schüchtern, aber schon sehr neugierig“, erzählt Irene Huemerlehner. Auf die anfängliche Begeisterung folgte bald eine kurzzeitige Ernüchterung: „Der erste Rundgang durch das Waisenhaus hat uns gezeigt, dass noch viel Arbeit auf uns und unser Team vor Ort wartet“, erzählt Huemerlehner.
Liebevolle Gemeinschaft
„Wir wären aber nicht wir, wenn wir nicht sofort mit angepackt hätten“, sagt Huemerlehner lachend. So malten die drei Frauen den Ess- und Kreativraum des Waisenhauses aus, organisierten Handwerksarbeiten – und spielten mit den Kindern. „Das war uns am allerwichtigsten: Zeit mit den Kindern zu verbringen, sie kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam kreativ zu sein“, betont Huemerlehner. Besonderes Highlight für die Mädchen und Jungs war das Fingerfarben-Malen. „Das kannten die Kinder – wie die meisten Spiele, die wir mitgebracht hatten – noch nicht. Die meisten wollten die bunten Bemalungen gar nicht mehr abwaschen“, erinnert sich Martina Lehner zurück.
Besuch beim Ministerium
Neben der Zeit mit den Kindern, Arbeiten am Waisenhaus oder Einkäufen erhielten die drei Frauen auch allerhand Besuch und Einladungen. Unter anderem vom Kinderministerium. „Dort hatten wir ein Gespräch mit einem Beamten, der uns kennenlernen wollte. Immerhin wird unser Waisenhaus regelmäßig hinsichtlich der Sicherheit, Hygiene und Schulbildung der Kinder kontrolliert“, berichtet Karin Schluckner-Wimmer.
Sonnenenergie nutzen
Ein weiteres Highlight der Reise war die Inbetriebnahme der PV-Anlage am Dach des Waisenhauses. „Damit kann das Waisenhaus ein Stück weit mit selbst produziertem Strom versorgt werden“, freut sich Huemerlehner.
Großes Ziel: Grundstück kaufen
Auch das Treffen mit der Grundstückseigentümerin war ein wichtiger Punkt des Aufenthalts, denn das große Ziel für die kommenden Jahre sei der Kauf des Areals, das derzeit nur gepachtet ist. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die drei Frauen demnächst eine Baustein-Aktion starten. Mit dem Kauf der Bausteine bei Adventmärkten gibt es dann die Möglichkeit, die drei bei ihrem Ziel zu unterstützen. Denn eines ist nach dem Gespräch klar: Für die über 700 Waisenkinder in und um Kitale ist das Waisenhaus ein Tropfen auf dem heißen Stein – aber für die zwanzig Kinder ein Zuhause, das jede Unterstützung verdient hat.
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