Ukrainische Weihnachten in Micheldorf
MICHELDORF IN OÖ. Die meisten orthodoxen Christen feiern Weihnachten am 6. und 7. Jänner. Unfreiwillig fern der Heimat Weihnachten zu feiern, ist ein ganz besonders emotionales Erlebnis. Die katholische Pfarre Micheldorf hat aus diesem Grund ukrainische Flüchtlinge, die zwischen Schlierbach, Klaus und Molln eine Bleibe gefunden haben, eingeladen, in ihrer Kirche den Weihnachtsgottesdienst zu feiern.
Vater Juryi Strugov, ein orthodoxer Priester aus Wien, erklärte sich sofort bereit, an diesem Feiertag nach Micheldorf zu kommen und sogar einen kleinen Chor mitzubringen, ohne welchen orthodoxe Liturgie kaum möglich wäre.
Der Einladung zu diesem Weihnachtsgottesdienst in ihrer Sprache sind mehr als 120 aus der Ukraine Geflohene gefolgt, die mit glänzenden Augen, aber auch so manchen Tränen die Messe mitfeierten. Ein Micheldorfer Organist spielte dazu noch ukrainische Weihnachtslieder, was die Rührung komplett machte.
Neue Kontakte geknüpft
Kein religiöses Fest ohne auch an das leibliche Wohl zu denken. Nach dem Gottesdienst lud die Pfarre Micheldorf noch zu einer Weihnachtsjause ins Pfarrheim ein. Die Gäste und einige Micheldorfer blieben lange sitzen und knüpften neue Kontakte. Aus den Tränen wurde dann auch immer mehr fröhliches Lachen. Dabei wurde auch die Idee geboren, einmal monatlich in Micheldorf ein ukrainisches Kaffeekränzchen zu veranstalten, um diese Kontakte zu festigen. Die Flüchtlinge stammen ja aus allen Ecken ihres Heimatlandes und hatten sich „von zu Hause“ vorher gar nicht gekannt.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden