Die Steinbacher Bademeister haben ein Auge auf die Wasserratten und Sonnenanbeter

Es ist zehn Uhr vormittags. Der wolkenlose Himmel verspricht einen herrlichen Frühsommertag – nur der frische Wind und die milden Temperaturen halten die Badegäste aktuell noch vom Steinbacher Freibad fern. Nichtsdestotrotz sind Hermann Hubauer und Thomas Pinsel seit den frühen Morgenstunden zur Stelle, reinigen das Schwimmbecken, kontrollieren die Wasserqualität und bereiten die rund 7.000 Quadratmeter große Anlage für die Gäste vor.

Hochsaison im Freibad startet

„Im Juni und Juli, bevor die meisten Familien auf Sommerurlaub fahren, herrscht bei uns normalerweise Hochbetrieb“, erzählt Hermann Hubauer. Der 45-Jährige ist seit 2013 Badewart im Steinbacher Freibad. Gemeinsam mit seinen Kollegen Thomas Pinsel und Michael Gradauer kümmert er sich um eine reibungslose Freibadsaison. Sorgen darüber, dass die Liegen, Kioskstühle, der Babypool und das Schwimmbecken aktuell kaum belegt sind, mache sich der Steinbacher keine. „Das heiße Sommerwetter wird schon noch kommen – und spätestens dann geht es hier wieder richtig zur Sache“, so Hermann Hubauer lachend.

Bis zu 200 Gäste am Tag

Zwischen 150 und 200 Gäste spazieren hier in Steinbach bei Freibadwetter ein und aus. „Im Vergleich zu den größeren Freibädern, wie jenem in Bad Hall, ist es hier bei uns noch recht familiär“, sagt Hermann Hubauer. Viele seien Stammgäste, man kenne sich beim Namen. „Klein, aber fein“, nennt der 45-Jährige darum auch seinen Arbeitsplatz. Und dennoch – die Verantwortung, die die Bademeister tragen, könnte nicht größer sein. „Bei Hochbetrieb den Überblick zu behalten ist herausfordernd. Da schweift der Blick den ganzen Tag über wachsam über die Anlage. Zeit, um nebenbei gemütlich Kaffee zu trinken, bleibt da selten“, sagt Thomas Pinsel, Bademeister seit 2009.

Bademeister als Allround-Talente

Aber auch alles rund herum, außerhalb des Schwimmbeckens, will im Blick behalten werden: Da verwandeln sich die Bademeister schnell einmal in Mediatoren, um Streit zu schlichten, oder Erzieher, um stürmische Jugendliche zu bändigen. „Wo viele Menschen aufeinandertreffen ist die soziale Komponente nicht zu unterschätzen“, so Hermann Hubauer, „solange man sich aber auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt begegnet, klappt das in den meisten Fällen gut.“

Freibad als sozialer Treffpunkt

Das Freibad ist seit jeher ein sozialer Treffpunkt. Volksschüler machen hier ihre ersten Schwimmversuche, Jugendliche genießen die schulfreie Zeit und Senioren halten sich mit Aquagymnastik fit. „Viele kommen abends auch einfach nur her, um sich mit Freunden beim Freibadbuffet zu treffen“, erzählt Thomas Pinsel. Mit der „langen Nacht des Freibads“ – mittwochs sind die Öffnungszeiten erweitert – und verschiedenen Mottoabenden habe man diese Entwicklung aufgegriffen.

Dieses familiäre Ambiente, die naturbelassene Liegefläche mit vielen Bäumen und dem Blick auf Grünburg zeichnet das Steinbacher Freibad aus. Und natürlich die drei Bademeister, die fast alle Gäste beim Namen kennen. Und wenn nicht, „dann fragen wir spätestens beim dritten Besuch danach“, so die Steinbacher.