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Pater Anselm Demattio zum Priester geweiht

Susanne Winter, MA, 12.07.2023 13:19

KREMSMÜNSTER. Bischof Manfred Scheuer weihte Pater Anselm Demattio, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, in der Kaplaneikirche Kirchberg in Kremsmünster zum Priester.

  1 / 8   Eucharistiefeier mit dem Neupriester Pater Anselm Demattio (Foto: Stift Kremsmünster, Stefan Kerschbaumer)

Pater Anselm Demattio stammt aus München und ist 2017 in die Klostergemeinschaft von Kremsmünster eingetreten. Vor seinem Eintritt studierte er in München Physik und Theologie und in Leuven Theologie. Den Abschluss des Physik- und Theologiestudiums machte er an der Universität Wien. Am 3. Dezember 2017 wurde er eingekleidet und ins Noviziat aufgenommen, ein Jahr später am 2. Dezember 2018 legte er die zeitliche Profess ab. Im Herbst 2019 begann er das Lizenziatsstudium in Liturgie in Sant'Anselmo, der Hochschule der Benediktiner in Rom. Mit einer Arbeit zum Thema „Katholische Liturgie im Kontext der Reformation“ über den Codex 107 der Stiftsbibliothek aus dem Jahr 1580 konnte er im Februar 2022 dieses Studium abschließen.

Am 18. August 2022 legte er in Kremsmünster die Ewige Profess ab und am 17. Dezember 2022 wurde er in Rom in Sant'Anselmo zum Diakon geweiht. Derzeit setzt er seine Studien für das Doktorat in Sant'Anselmo mit einem Projekt zur Liturgie in Kremsmünster um 1600 fort und beschäftigt sich dabei insbesondere mit dem CC 103. Seit 2020 ist der 35-Jährige Redaktionsmitglied der Benediktinischen Zeitschrift „Erbe und Auftrag“.

Zahlreiche Mitfeiernde

Die Priesterweihe empfing Pater Anselm Demattio von Diözesanbischof Manfred Scheuer am 11. Juli 2023. Aufgrund der Renovierung der Stiftskirche fand der Festgottesdienst in der Kaplaneikirche Kirchberg statt. Viele Gläubige kamen, um den Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer und Abt Ambros Ebhart zur Priesterweihe von Pater Anselm Demattio mitzufeiern. Beim Festgottesdienst konzelebrierten die Mitbrüder, darunter auch Pater Bernhard Eckerstorfer, Rektor des Päpstlichen Athenäums Sant'Anselmo Rom. Unter den Mitfeiernden waren auch der Dompropst von Wiener Neustadt und Altrektor der Anima in Rom Franz-Xaver Brandmayr, der Rektor des Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom P. Gernot Wisser SJ und der Doktorvater Prof. Dr. P. Dominik Jurczak OP (Päpstliches Athenäum Sant'Anselmo Rom), P. Anselm Demattios Familie aus Deutschland und England, Freunde und Wegbegleiter des Neupriesters sowie zahlreiche Gläubige aus den Pfarren. Für diejenigen, die nicht kommen konnten, wurde der Festgottesdienst via Livestream übertragen.

Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst vom Chor der Stiftskirche unter der Leitung von Pater Altman Pötsch. Dabei erklang die Choralmesse „Missa de Angelis“ aus dem Kirchengesangbuch Gotteslob. An der Orgel musizierte Ingrid Achleitner. Abt Ambros Ebhart betonte am Beginn des Festgottesdienstes: „Als Pater Anselm in Wien studierte, machte ihn ein Studienkollege auf Entscheidungsexerzitien für junge Erwachsene mit Pater Bernhard in Kremsmünster aufmerksam. Bei seinem ersten Besuch 2013 fühlte er sich gleich wohl und pflegte bis zu seinem Eintritt 2017 die Verbindung mit dem Stift Kremsmünster. Er kam gerne zu den Treffen der jungen Leute bei Treffpunkt Benedikt. Wir sind dankbar, dass Pater Anselm bei uns von Beginn an ,zu Hause' war, wachsen und reifen konnte, die Gemeinschaft bereichert und seinen Weg gefunden hat“, so Ebhart.

Priester sein in Raum und Zeit

Bischof Scheuer schlug in seiner Predigt eine Brücke zur Physik – neben Theologie P. Anselm Demattios zweites Studienfach – und bezeichnete „Naturwissenschaft als Gottesdienst“: „Pater Anselm ist gelernter Physiker, Naturwissenschafter. In den Suchbewegungen seines Lebens ist er Benediktiner geworden. Heute wird er zum Priester geweiht in der Prägung der benediktinischen Tradition. Und hier in Kremsmünster hat es immer ein weises Verhältnis von Naturwissenschaft und Glaube, von Glaube und Vernunft gegeben. Pater Anselm lässt sein bisheriges Leben, sein ,altes Leben' nicht einfach hinter sich, aber dieses wird transformiert und in eine andere Dynamik hineingenommen.“ In der Regel des heiligen Benedikt verberge sich eine große Aufmerksamkeit für die Gegenwart, für die Gegenwart Gottes im Alltag und in der Arbeit, für die Gegenwart im Anderen, im Gast, im Fremden, im Pilger. „Ich glaube, dass sich die geschichtliche und kulturelle Identität unseres Landes verflüchtigen würde ohne Benediktiner“, betonte Scheuer.

Weihetag am Hochfest des heiligen Benedikt

Der Weihetag des Neupriesters, der 11. Juli, ist in der katholischen Kirche das Hochfest des heiligen Benedikt, Gründervater des abendländischen Mönchtums und Schutzpatron Europas. In Kremsmünster ist dies der traditionelle Tag der Priesterweihen. Einige Mitbrüder von Pater Anselm Demattio feiern an diesem Tag daher das (halb-)runde Priesterjubiläum: Pater Michael Gruber und Pater Honorius Aigner (65 Jahre), Pater Ernst Bamminger (55 Jahre – Weihetag am 24. August), Pater Alois Mühlbachler (45 Jahre), Pater Wolfgang Pichler und Pater Ulrich Mandorfer (40 Jahre) und Pater David Bergmair (25 Jahre). Den Einzelprimizsegen spendete Pater Anselm Demattio bei einer Vesper in der Kaplaneikirche Kirchberg am 11. Juli 2023 um 16 Uhr. Am 12. Juli 2023 um 6.30 Uhr feierte er bei der Konventmesse in der Michaelskapelle die Klosterprimiz.


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