Wild und Autofahrer: wenn zwei konträre Welten aufeinander prallen

Susanne Winter, MA Tips Redaktion Susanne Winter, MA, 26.09.2023 19:09 Uhr

BEZIRK KIRCHDORF. Wenn die Hauptverkehrszeit in die Dämmerung fällt, wo viele Tiere besonders aktiv und gleichzeitig die Sichtverhältnisse eingeschränkt sind, ist erhöhte Vorsicht geboten. Bezirksjägermeister-Stellvertreter Ferdinand Pramberger und Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter Reinhard Menneweger informieren über das Wild und den Verkehr im Herbst.

Besondere Aufmerksamkeit ist derzeit auf Straßen entlang von Wäldern und landwirtschaftlichen Flächen geboten. Mit dem Abernten der Maisfelder sucht das Wild nach neuen Lebensräumen und überquert öfter die Fahrbahn. „In den Morgen- und Abendstunden, also insbesondere in der Dämmerung, ist vermehrt mit Wildwechseln zu rechnen, weil das Wild zu diesen Zeiten am aktivsten ist“, erklärt Bezirksjägermeister-Stv. Ferdinand Pramberger.

Bei Wildwechsel hinterm Steuer richtig reagieren

Sieht man das querende Wild noch rechtzeitig, dann runter vom Gas, abblenden und mehrmals kurz die Hupe betätigen. „Von grellem Fernlicht – also auch der Lichthupe – ist eher abzuraten, da Wildtiere dadurch eher irritiert werden und auf der Fahrbahn erstarren und verharren könnten. Hupen ist hier wesentlich wirkungsvoller“, weiß Pramberger. Zu beachten ist auch, dass Wild selten einzeln die Straße quert.

Riskante Ausweichmanöver oder abrupte Vollbremsungen sind zu vermeiden. So raten Experten vom Verkehrsclub ARBÖ sogar, im Zweifel eher einen abgebremsten Zusammenstoß mit dem Wild in Kauf zu nehmen, als hektisch zu reagieren.

Verhalten nach einer Kollision

Kann eine Kollision nicht verhindert werden, muss wie bei jedem anderen Unfall reagiert werden: Warnblinker einschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen und gegebenenfalls Verletzte versorgen.

Ein angefahrenes, verletztes Tier sollte auf keinen Fall berührt werden. Man sollte sich erst gar nicht nähern. „Das verletzte Wild wird dadurch in zusätzlichen Stress versetzt und es könnte flüchten“, erklärt der Inzersdorfer Jäger.

Getötetes oder verletztes Wild darf nicht mitgenommen werden. „Dies würde ein Strafrechtsdelikt darstellen“, erklärt Bezirkspolizeikommandant-Stv. Reinhard Menneweger. „Das Verbringen oder Aneignen von verunfallten Wildtieren ist ausschließlich dem Jagdausübungsberechtigten gestattet“, so Ferdinand Pramberger.

Polizei verständigen

Die Polizei muss ohne unnötigen Aufschub, am besten über den Notruf 133 oder 112, verständigt werden. Wer dies verabsäumt, macht sich wegen Nichtmeldens eines Sachschadens strafbar. Selbst wenn das Tier nur angefahren wurde und weggelaufen ist, muss die Polizei verständigt werden.

„Verstreichen beispielsweise zwei Stunden in Untätigkeit, kommt der Lenker seiner Verpflichtung nicht nach. Dies könnte eine Verwaltungsübertretung darstellen und wird der Bezirksverwaltungsbehörde angezeigt“, informiert Reinhard Menneweger: „Die Polizei gibt dem Lenker bekannt, ob er bis zum Eintreffen der Polizei vor Ort zu bleiben hat oder ob die Meldung vorläufig ausreicht. Die benötigten Personal- und Fahrzeugdaten werden aufgenommen und überprüft.“ Weiters kontaktiert die Polizei die zuständige Jägerschaft, die sich um das Wild kümmert oder sich – in der Regel mit einem Jagdhund – auf die Suche nach dem Tier macht.

„Die Jägerschaft steht 24 Stunden und sieben Tage die Woche bereit, Unfallwild von der Straße zu bergen und verletztes Wild nachzusuchen. Die jeweiligen zuständigen Jäger haben in diesem Bereich eine hohe Verantwortung und nehmen diese mit hoher Einsatzbereitschaft wahr“, betont Ferdinand Pramberger.

Nützliche Wildwarngeräte

Eine weitere Aufgabe der Jäger ist die regelmäßige Wartung und Pflege der Wildwarngeräte. Die Wildunfälle haben sich, laut dem OÖ Landesjagdverband, auf den Teststrecken durch die Geräte um bis zu 93 Prozent reduziert.

„Auf einigen Straßenstücken im Bezirk Kirchdorf sind mit Erlaubnis und Unterstützung der Straßenmeisterei optische als auch akustische Wildwarner auf den Straßenleitpflöcken montiert. Rein optische Reflektoren strahlen das Scheinwerferlicht der herannahenden Fahrzeuge in die Randbereiche der jeweiligen Straßen ab. Akustische Wildwarner erzeugen zusätzlich einen deutlich wahrnehmbaren schrillen Pfeifton. Durch das Reflektieren des Lichtes und der akustischen Signale soll das Wild vor einem Überqueren der Straße abgehalten werden“, erklärt Ferdinand Pramberger. Damit kann so manches Wild weiterleben und der Autolenker seine Fahrt unfallfrei beenden.

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