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Altschlierbacher Talks über die Allgemeinbildung

Susanne Winter, MA, 07.10.2024 08:46

SCHLIERBACH. Ob die allgemeinbildende Schule angemessen auf das „Leben danach“ vorbereitet hat, welche Kompetenzen in einer zusehends von künstlicher Intelligenz beherrschten Welt wichtig sind und ob trotz achtjähriger Allgemeinbildung in gewissen Bereichen Lücken zu füllen waren – über diese und mehr Fragen unterhielten sich Absolventen des Stiftsgymnasiums Schlierbach aus den unterschiedlichsten beruflichen Branchen im Zuge der diesjährigen Altschlierbacher Talks.

  1 / 2   V.l.: Bernhard Rieger, Sabine Zerobin, Birgit Appelt, Oliver Wegscheider, Moderatorin Elisabeth Wasserbauer, Elias Hörzing und Jasmin Riegler (Foto: Anna Schierl)

Die vom Altschlierbacherverein auf die Beine gestellte Podiumsdiskussionsreihe, die vergangenes Jahr ihre Premiere feierte, ging mit dem Thema „Lebensvorteil Allgemeinbildung?“ im wieder gut gefüllten Bernardisaal im Stift Schlierbach in die zweite Runde.

Sachverhalte kritisch hinterfragen

Das Lernen lernen, Gemeinschaft leben, einen Kampfgeist entwickeln – diese Fähigkeiten, die sie sich in der Schulzeit am Gymnasium Schlierbach erworben hatten, wurden von den Podiumsgästen als unerlässlich für das Berufsleben genannt. Sie halfen immer dann, wenn es galt, Probleme zu lösen, Kompromisse einzugehen, oder wenn Durchhaltevermögen gefragt war. Zudem eröffnete das breitgefächerte Wissen viele berufliche Türen und ermöglichte – wenn nötig – eine Umorientierung in Studium oder Arbeitswelt. Die erworbenen fachlichen Kenntnisse zusammen mit sozialen Kompetenzen sind, nach Meinung der Absolventen, auch essenziell dafür, dass man in der schnelllebigen und zunehmend KI-gesteuerten Welt befähigt bleibt, Sachverhalte kritisch zu hinterfragen und zwischen Fakt und Falschinformation zu unterscheiden.

Gefehlt hat den Absolventen für ihren beruflichen Werdegang in der schulischen Ausbildung übrigens kaum etwas, und wenn, dann wurde es schnell nachgeholt – auch das eine Kompetenz, deren Erlangung auf Allgemeinbildung zurückzuführen sei.

Lebenslanges Weiterbilden

Neben den gebotenen Einblicken in die persönlichen Erfahrungen der Absolventen, regte die Diskussion somit sehr zum Nachdenken über den Stellenwert einer umfassenden Allgemeinbildung an. Dies zeigte sich auch bei den Wortmeldungen aus dem Publikum. Hier wurde unter anderem die spannende Frage aufgeworfen, ob angesichts des gegenwärtigen Zustands der Welt das Konzept „Allgemeinbildung“ als gescheitert angesehen werden müsse. Seitens des Podiums wurde diesbezüglich an lebenslanges Weiterbilden appelliert.

Mit Empfehlungen für Schule und Schüler beschloss das Podium die diesjährigen Altschlierbacher Talks: Die Schule soll die Breite und das Niveau der Bildung unbedingt beibehalten, kritisches Denken nicht zu kurz kommen lassen und die Schüler durch praxisnahe Themen auf das Leben nach der Schule vorbereiten. Die Schüler wiederum sollen wissen, dass der Lehrplan sehr wohl einen Sinn hat und die Erkenntnis, welche Fächer man später einmal brauchen kann, nicht während der Schulzeit kommt.

Der Einladung zu den Altschlierbacher Talks im Jubiläumsjahr 2025 haben Schriftsteller Thomas Arzt, Gabriel Felbermayr (WIFO), Doris Helmberger-Fleckl (Die Furche), Simone Stribl (ORF) sowie „Hausherr“ Abt Nikolaus bereits zugesagt. Es wird allen Interessierten empfohlen, sich unter https://asvtalks2025.eventbrite.at rechtzeitig Sitzplätze zu sichern.


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