Bei Familie Scharnreithner in Steinbach an der Steyr wird Tierwohl großgeschrieben
STEINBACH/STEYR. Auf ihrem Hof setzen Daniela und Markus Scharnreithner auf artgerechte Schweinehaltung im Freien. Mit ihrem Projekt „WohlFühlSchweine“ verbinden sie Tierwohl, Nachhaltigkeit und regionale Qualität – und zeigen, wie verantwortungsvolle Landwirtschaft heute aussehen kann.
Der Hof von Daniela und Markus Scharnreithner liegt eingebettet in die sanften Hügel von Steinbach an der Steyr – mit freiem Blick auf die imposanten Kalkalpen und umgeben von eigenen Wiesen und Wäldern. Ein Ort, der Ruhe, Bodenständigkeit und Beständigkeit ausstrahlt – genau das, was auch den Hof selbst ausmacht. Bereits im Jahr 1459 wurde der Betrieb erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1897 ist er in Familienbesitz, und seit 2009 wird er mit viel Engagement von Daniela und Markus in gemeinsamer Verantwortung geführt. „Unser Hof ist für uns mehr als ein Arbeitsplatz. Es ist ein Lebensraum für Mensch und Tier – und ein Ort, an dem wir unsere Werte leben können“, erzählt Daniela . Die Liebe zur Natur und die tiefe Verbundenheit mit den Tieren spürt man hier vom ersten Moment an.
WohlFühlSchweine
Aus dieser Haltung heraus entstand auch das Herzensprojekt der beiden: die „WohlFühlSchweine“. Die Idee dahinter? Schweinen ein Leben zu ermöglichen, das ihrem natürlichen Verhalten gerecht wird – mit Platz, Licht, frischer Luft, Abwechslung und einer Fütterung, die nicht auf maximale Effizienz, sondern auf Gesundheit und Qualität abzielt. „Schweinefleisch hat in den letzten Jahren ein schlechtes Image bekommen – oft zu Recht, wenn man sich die Bedingungen in der Massentierhaltung ansieht“, erklärt Markus. „Aber wir wollten einen anderen Weg gehen: transparent, ehrlich und respektvoll.“
So leben die Schweine
Auf dem Hof leben derzeit rund 25 bis 30 Schweine in Freilandhaltung. Die Tiere sind eine Kreuzung aus den Rassen Duroc und Pietrain – robust, gesund und bekannt für ihre ausgezeichnete Fleischqualität. Die Fütterung erfolgt ohne Mais, stattdessen bekommen die Schweine wertvolles Getreide, Grünfutter im Sommer und duftendes Heu im Winter. Der Tagesablauf der Tiere ist dabei alles andere als eintönig: Ob gemütlicher Mittagsschlaf im Stroh, ausgelassener Schweinsgalopp über die Weide oder ein entspannendes Bad in der Suhle – bei Familie Scharnreithner dürfen die Tiere einfach „Schwein sein“. Auch die Zeit bis zur Schlachtung ist außergewöhnlich: Die Tiere dürfen in Ruhe wachsen und werden erst mit etwa einem Jahr geschlachtet – und das in einem kleinen, landwirtschaftlichen Metzgerbetrieb, keine zehn Minuten vom Hof entfernt. „Das reduziert Stress für die Tiere und sorgt für hohe Fleischqualität“, so Daniela.
Ab-Hof-Verkauf
Was aus diesem respektvollen Umgang mit Tier und Natur entsteht, kann sich sehen – und vor allem schmecken – lassen. Die Produkte werden ausschließlich ab Hof verkauft. Jeden Dienstag von 14 bis 18 Uhr öffnet Familie Scharnreithner ihren Hofladen und bietet eine feine Auswahl an hausgemachten Spezialitäten an: Wurstsorten, Speck, Sulz, Verhackertes, Geselchtes, Schmalz – alles mit Liebe verarbeitet und mit einem klaren Versprechen an die Kundinnen und Kunden: 100 Prozent Qualität, Regionalität und Ehrlichkeit. Einmal im Monat gibt es auch Frischfleisch – ausschließlich auf Vorbestellung. Die Bandbreite reicht vom küchenfertigen Schnitzelfleisch bis hin zum ganzen Schwein. So kann jeder genau das bekommen, was er braucht – ganz ohne Verschwendung.
Ein Blick in die Zukunft
Was Familie Scharnreithner auf ihrem Hof geschaffen hat, ist weit mehr als eine alternative Form der Schweinehaltung. Es ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Landwirtschaft heute aussehen kann – im Einklang mit Mensch, Tier und Natur. Mit viel Einsatz, Mut zur Veränderung und einer klaren Vision: „Wir wollen zeigen, dass hochwertige Lebensmittel auch in kleinen Strukturen entstehen können – mit Respekt, Verantwortung und einer großen Portion Leidenschaft.“
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