Singvogel "Zippammer": Seltener Neuankömmling im Nationalpark Kalkalpen
MOLLN. Große Freude herrscht bei der Nationalparkverwaltung: Der Schlierbacher Vogelexperte Hans Uhl hat erstmals eine Zippammer im Nationalpark Kalkalpen nachgewiesen. Die Beobachtung dieser in Österreich stark gefährdeten Singvogelart gilt als kleiner ornithologischer Sensationsfund.
Die Zippammer zählt zu den seltensten Singvogelarten Österreichs. Derzeit wird der nationale Bestand auf lediglich 400 bis 600 Brutpaare geschätzt, für Oberösterreich auf etwa 30 bis 40 Paare. Umso erfreulicher ist der jüngste Fund: Der erfahrene Ornithologe Hans Uhl konnte die seltene Art nun erstmals im Gebiet des Nationalparks Kalkalpen beobachten und dokumentieren.
Entdeckung im Nationalpark und Brutnachweis bei der Kremsmauer
Bereits im Jahr 2002 gelang dem Vogelkundler Norbert Pühringer der erste gesicherte Brutnachweis der Zippammer in Oberösterreich – am Traunstein. Zehn Jahre später wurden weitere Brutplätze am Großen und Kleinen Sonnstein festgestellt. „Bis 2023 mussten wir Vogelkundler in Oberösterreich davon ausgehen, dass Zippammern nur isoliert an den Felshängen von Traun- und eventuell Attersee vorkommen“, berichtet Hans Uhl. Die Entdeckung im Nationalpark Kalkalpen sowie ein weiterer Brutnachweis im Bereich der Kremsmauer lassen jetzt hoffen, dass sich die Art in klimatisch begünstigten Gebieten weiter ausbreitet.
Die Lebensbedingungen im Nationalpark bieten der Zippammer günstige Voraussetzungen: Aufgelichtete Wälder, die durch natürliche Prozesse entstanden sind, bilden ideale Lebensräume für den wärmeliebenden Vogel. Fachleute gehen davon aus, dass sich die Art künftig auch in anderen Teilen der Südabhänge des Nationalparks ansiedeln könnte.
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