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Unbehandelter Leistenbruch als latente Gefahr auf Skiern

David Ramaseder, 20.02.2019 10:20

KIRCHDORF AN DER KREMS. Wenn es beim Skifahren oder Snowboarden in der Leistengegend plötzlich unangenehm zwickt und Schmerzen auftreten, kann das ernst zu nehmende Gründe haben.

Oberarzt Dr. Christian Pauzenberger, Standortleiter der Chirurgie am LKH Kirchdorf Foto: gespag
Oberarzt Dr. Christian Pauzenberger, Standortleiter der Chirurgie am LKH Kirchdorf Foto: gespag

Durch die erhöhte und permanente Bauchspannung beim Pistenvergnügen kann ein Leistenbruch auftreten oder ein schon vorhandener Bruch zum Akutproblem werden. Experten warnen davor, das auf die leichte Schulter zu nehmen, auch wenn die Beschwerden nach dem Wintersport wieder verschwinden. Vor allem Männer sind von Leistenbrüchen betroffen. Und immer wieder bleibt der Bruch unbehandelt, weil er entweder gar nicht erkannt wird, eher klein ist und keine Beschwerden verursacht oder weil die Betroffenen die Operation fürchten.

Beim Skifahren besteht erhöhtes Risiko, dass der Leistenbruch zum akuten Problem wird. Denn gerade hier wird die Bauchmuskulatur durch die Schwünge und Bremsmanöver permanent gefordert und es kann zu großen Gefahren für Bruchpatienten kommen: Die Muskellücke, durch die das Gewebe gewandert ist, verengt sich und die Darmschlingen werden eingeklemmt. „Das kann bedeuten, dass die Durchblutung in diesen Bereichen gestört oder ganz unterbunden wird und es zum lebensgefährlichen Absterben von Darmteilen kommt“, erklärt Oberarzt Dr. Christian Pauzenberger, Standortleiter der Chirurgie am LKH Kirchdorf.

Lebensgefahr bei eingeklemmtem Bruch

Bemerkbar macht sich die Einklemmung durch stechende Schmerzen im Bauchraum und in der Leistengegend und häufig auch durch heftige Übelkeit. Ist es einmal so weit gekommen, muss sofort operiert werden, was das Operationsrisiko im Vergleich zu einem geplanten Eingriff erhöht. „Daher macht eine vorsorgliche Korrektur des Bruchs Sinn“, empfiehlt Pauzenberger. „Zumal ein Bruch nicht von alleine heilt, sondern immer größer und riskanter wird und die Lebensqualität zunehmend negativ beeinflusst.“

Ein weiteres Argument für eine Bruch-OP ist, dass die Operationstechniken immer feiner werden und in den meisten Fällen minimal-invasiv, also per Knopflochtechnik, operiert werden. Bei dieser Methode sind nur wenige kleine Bauchschnitte (zwischen fünf und zwölf Millimeter) nötig. Der Leistenbruch wird mithilfe einer Videokamera und Miniaturinstrumenten mit einem Kunststoffnetz verschlossen.


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