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"Dass das Schlimmste überstanden ist, gibt Hoffnung"

Sophie Kepplinger, BA, 09.05.2020 19:02

KIRCHDORF AN DER KREMS. Für viele Menschen ist die aktuelle Krise nicht die einzige in ihrem Leben, weiß Maria Klaffenböck von der Beratungsstelle „Beziehungleben.at“. Sie hört zu und hilft, die eigenen Kräfte zu aktivieren.

Maria Klaffenböck ist Diplomierte Ehe-, Familien- und Lebensberaterin bei Beziehungleben.at in Kirchdorf an der Krems. (Foto: Privat)

Maria Klaffenböck ist schon lange als Ehe-, Familien- und Lebensberaterin tätig. Die Beratung über das Telefon ist aber eine neue Erfahrung für sie. Seit Wochen ist der direkte Kontakt nicht möglich. Deshalb nutzten zahlreiche Hilfesuchende das telefonische Gesprächsangebot über „Beziehungsleben.at“. „Viele sind verunsichert, weil zu ihren momentanen Problemen und Lebenskrisen auch noch die Coronakrise dazukommt“, sagt Maria Klaffenböck. Die Gespräche drehen sich um neue Vorschriften, die den Alltag erschweren und nach Bewältigungsstrategien verlangen. „Nicht alle können diese so schnell aktivieren“, so die Beraterin. Sie erfuhr von Konflikten, die in den Wohnungen aufgrund der Ausgangsbeschränkungen entstanden, und davon, wie belastend die soziale Isolierung für Alleinlebende sein kann. Andere haben ihren Arbeitsplatz verloren oder mussten Stunden reduzieren und sind nun in ihrer Existenz bedroht. Die sogenannten Helden des Alltags wiederum leisten einen hohen persönlichen Einsatz für das Gemeinwohl. „Und jene aus den typischen Frauenberufen sind daheim auch noch zum Handkuss gekommen“, sagt die Beraterin. Manche stoßen in der Elternrolle an Grenzen, weil ihren Kindern der Unterricht zuhause schwerfällt – ihnen fehlen der strukturierte Unterricht und die soziale Lernumgebung.

Eine sinngebende Quelle

Maria Klaffenböck freut sich jedenfalls über die Lockerungen, die die Regierung angekündigt hat. „Dass das Schlimmste überstanden ist, gibt wieder vorsichtige Hoffnung.“ Doch wie sich Gesellschaft, Wirtschaft und Politik verändern werden, ist unsicher. „Das beschäftigt viele intensiv“, sagt die Lebensberaterin. Sie und ihre Kollegen, deren Arbeit zum Teil durch den Kirchenbeitrag finanziert wird, hören auch weiterhin zu, am Telefon oder im direkten Gespräch, wenn das wieder möglich ist. „Es geht uns darum, die halt- und sinngebenden Quellen aufzuspüren, die in jedem Menschen verborgen sind.“


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Peterdak
Peterdak
14.05.2020 17:21

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