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Wandern im Herbst: von Grödel, Jagdsperren und bester Fernsicht

Sophie Kepplinger, BA, 28.09.2021 20:17

KLAUS AN DER PYHRNBAHN/BEZIRK KIRCHDORF. Ob im Sengsengebirge, Toten Gebirge oder den Haller Mauern: Die Gipfel im Bezirk Kirchdorf locken jetzt mit herbstlichen Wandertouren. Wanderführer und Erlebnispädagoge Gerhard Sulzbacher aus Steyrling (Gemeinde Klaus an der Pyhrnbahn) weiß, wie das Wanderglück so richtig ausgekostet werden kann und was im Rucksack keinesfalls fehlen darf.

  1 / 4   Am Weg zum Mannsberg in den Haller Mauern führt der Wanderweg bei der Laglalm vorbei. Sie ist zwar nicht bewirtschaftet, eignet sich jedoch hervorragend als Jausenplatz. (Foto: Sophie Kepplinger)

„Der Herbst ist eine besonders schöne Wanderzeit. Jetzt eignen sich zum Beispiel aussichtsreiche Berggipfel, da es in der trockenen Herbstluft beste Fernsichten geben kann“, sagt Gerhard Sulzbacher aus Steyrling. Der 37-Jährige ist seit 2008 beim Bergrettungsdienst und absolvierte im Winter 2010/2011 die Prüfung zum Wander- und Schneeschuhführer. Er hat schon unzählige Touren geleitet und ist seit seiner Kindheit in den Bergen unterwegs. Er weiß also, was es bei herbstlichen Wandertouren zu beachten gilt. „Im Herbst sind die Tage kürzer, daher sind lange Touren frühzeitig zu starten und die Dämmerungszeit mit einzuplanen“, erklärt der Wanderführer. Außerdem gibt es jetzt im Tal sehr oft langanhaltenden Nebel und die Wiesen und Wege können vom Morgentau sehr feucht, nass und rutschig sein. „Zudem gibt es in manchen Regionen bis Mitte Oktober Jagdsperren, an die man sich halten sollte“, sagt Sulzbacher. Wildzonen sind generell zu meiden.

Tourenplanung

Unabdingbar sei wie bei allen Wanderungen die Tourenplanung, betont der Wanderführer aus Steyrling. Grundsätzlich sind dabei folgende Eckdaten wichtig: Der Routenverlauf mit eventuellen Ausstiegsmöglichkeiten oder Alternativen, die Dauer der Tour, der Wetterbericht und die Ausrüstung. „Sollte etwas nicht verlaufen, wie geplant, sollte man wissen, wann es dunkel wird und wie man die Wandertour am besten verkürzen oder abbrechen kann“, sagt der 37-Jährige.

Die richtige Ausrüstung

Am Berg in der Sonne mag es zwar gefühlt wärmer sein, doch kühlt es abends und im Schatten schon sehr rasch ab. Bei schattenseitigen Höhenlagen kann der Boden bereits hart gefroren sein. „Hier ist gutes Schuhwerk empfohlen“, sagt Sulzbacher. Sein Tipp: Grödel oder Schuhspikes. Sie bieten einen guten Tritt bei schneebedecktem oder eisig hartem Boden. Viele Hütten schließen bald Erste-Hilfe-Material, ein Handy (Alpiner Notruf: 140), wärmende Schichten, Jause und genügend Wasser sollten dagegen immer im Wanderrucksack mit dabei sein. „Tee in der Thermoskanne ist jetzt ein guter Tipp, da manche Almen bereits ab Ende September und Schutzhütten spätestens Ende Oktober schließen“, sagt Sulzbacher. Gerade im Herbst mit der Dämmerungszeit sei auch eine Taschenlampe oder Stirnlampe ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand.

Südseitige, trockene Wege

„Solange der Schnee noch nicht herunter lacht, sind noch alle Touren möglich. Doch sind die Tage schon recht kurz und abends kann es schon ziemlich zapfig werden, da geht man am besten auf südseitigen, trockenen Wegen“, sagt Sulzbacher, der im Herbst gerne noch bei den Hüttenwirten vorbeischaut, um mit ihnen auf das alte Jahr anzustoßen. „Gerne bin ich im Herbst auch im Sengsengebirge unterwegs, wie zum Beispiel von St. Pankraz weg auf den Spering, das Schiller­eck oder die Bärenriedlau“, sagt der 37-Jährige. Die Geheimtipps, so Sulzbacher augenzwinkernd, gebe es aber nur von ihm persönlich.

Das gehört in den Wanderrucksack:
Erste-Hilfe-Material, Handy, warme Jacke, Haube, Handschuhe, Stirnlampe oder Taschenlampe, Grödel oder Schuhspikes, Jause und genügend Trinkwasser (Sulzbachers Tipp: Tee in der Thermoskanne)

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