
KREMSMÜNSTER. Mit Abtprimas Gregory Polan aus Rom hat das Oberhaupt aller Benediktinermönche weltweit das Stift Kremsmünster besucht. Dabei sprach er unter anderem bei den geistlichen Angeboten des Stiftes „Mehrwert Glaube“ und als Ehrengast beim Jubiläumsfest von „Treffpunkt Benedikt“ über sein Leben, das weltweite benediktinische Leben heute und das Thema der Berufung.
Zum Auftakt einer mehrtägigen Reise durch Österreich ist der oberste Repräsentant aller Benediktinermönche weltweit, Abtprimas Gregory Polan , im Stift Kremsmünster eingetroffen. Der als Nachfolger von Notker Wolf 2016 in sein Amt gewählte Amerikaner wurde begleitet durch den Kremsmünsterer Benediktiner Bernhard Eckerstorfer, der als Rektor die benediktinische Hochschule Sant’Anselmo in Rom leitet.
Er sprach unter anderem zum Abschluss vor der Sommerpause bei „Mehrwert Glaube“, einem geistlichen Angebot des Stiftes für Erwachsene. Polan, der vor seiner Wahl zum Abtprimas Abt seines Heimatklosters Conception Abbey (Missouri) und als Spezialist für die Psalmen Professor für das Alte Testament war, erzählte aus seiner Lebensgeschichte und stellte seine Aufgaben für den Orden vor. Regelmäßig besuche er die Klöster rund um den Globus und diene in allen Fragen zu den Benediktinern und ihren Bildungseinrichtungen dem Heiligen Stuhl als Ansprechpartner.
Junge Menschen ermutigen, den geistlichen Weg zu wählen
Beim gemeinsamen Austausch berichtete der Abtprimas, dass es zwar heute weniger Mönche gebe als noch vor zehn Jahren, aber gleichzeitig überraschenderweise mehr Klöster neu gegründet wurden als geschlossen werden mussten. Er rief dazu auf, im eigenen Umfeld, wie in der eigenen Pfarre, Berufungen zu fördern und junge Menschen zu ermutigen, gerade auch einen geistlichen Weg als Priester oder in einem Orden zu wählen. Er sehe das als große Aufgabe der Gemeinden, so der Abtprimas. In seinen Worten war eine große Hoffnung für eine gute Zukunft des benediktinischen Mönchtums weltweit zu spüren, das mit seinem Sinn für Gemeinschaft, Liturgie und Gastfreundschaft sehr viel zu den Fragen unserer Zeit beizutragen habe.
15 Jahre „Treffpunkt Benedikt“
Diese Zuversicht strahlte auch das Jubiläum 15 Jahre „Treffpunkt Benedikt“ aus, zu dem bei strahlendem Sonnenschein zahlreiche junge Leute gekommen waren. 15 Jahre, 150 monatliche Treffen, großes Engagement vieler Menschen, unzählige Begegnungen zwischen Menschen und mit Gott wurden gefeiert – reiche Früchte des im Jahr 2007 gemeinsam mit jungen Leuten von Abt Ambros Ebhart und P. Bernhard initiierten Treffpunkt Benedikt.
Der Glaube der jungen Leute und ihre Freude sei für ihn sehr inspirierend gewesen, wie Abtprimas Gregory in der Predigt beim sonntäglichen Hochamt in der Stiftskirche sagte. Eine große Schönheit habe er hier in Österreich erlebt, des Landes, der Menschen, des Glaubens und der Musik. Nach seinem Besuch in Kremsmünster stehen für den Abtprimas in den nächsten Tagen noch Begegnungen in anderen österreichischen Benediktinerklöstern auf dem Programm, bevor es am Donnerstag wieder zurück nach Rom gehen wird.