"Der 12-Stunden-Arbeitstag ist in anderen Ländern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor"
BEZIRK KIRCHDORF. Mit 1. September tritt das Gesetz für den 12-Stunden-Arbeitstag in Kraft. Die Vertreter der Parteien im Bezirk, der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) und auch die Arbeiterkammer (AK) haben sich bereits dazu geäußert. Nun erklärt die Wirtschaftskammer (WKO) ihre Sichtweise.
Die Bundesregierung hat die gesetzlich festgelegte Maximaltagesarbeitszeit von zehn auf zwölf Stunden angehoben. Das dazugehörige Gesetz tritt mit 1. September in Kraft. Doch bereits im Vorfeld wurde der umstrittene 12-Stunden-Arbeitstag viel diskutiert.
Gelegentliche 12-Stunden-Arbeitstage
Doch die hitzigen Diskussionen kann WKO-Bezirksstellenleiter Siegfried Pramhas nicht nachvollziehen: „Die von Manchen betriebene Panikmache ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Die Länge der Arbeitszeit bleibt gleich, diese wird nur anders verteilt. Auch alle Zulagen, die im Europavergleich in Österreich am höchsten sind, bleiben erhalten und in fast allen europäischen Ländern ist der gelegentliche 12-Stunden-Tag schon jetzt möglich.“
Manche Berufsgruppenarbeiten bereits 12 Stunden
„Soweit bekannt ist, leben alle bestens damit. Es wurde in anderen Ländern bereits erkannt, dass dies ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Auch in Österreich haben viele Berufsgruppen sehr flexible Arbeitszeiten bzw. den gelegentlichen 12-Stunden-Tag, wie Krankenhauspersonal, Beamte, Polizei etc.“, ergänzt WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller.
Senkung Lohnnebenkosten
Von wesentlicher Bedeutung für den Wirtschaftsstandort sei aber ein weiteres wichtiges Thema: „Es ist höchst an der Zeit, die Lohnnebenkosten weiter zu senken. Das würde den meisten Unternehmen sowie auch der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und somit der Arbeitsplatzsicherung am meisten nutzen“, fügt Aitzetmüller hinzu.
WKO-Obmann sieht Handlungsbedarf
Hier bestehe dringender Handlungsbedarf und ergänzt: „Es darf nicht vergessen werden, wer der größte Nutznießer einer jeden Gehaltserhöhung ist, nämlich der Staat. Würde den Arbeitnehmern mehr von den Gehaltserhöhungen im Geldbörserl bleiben, würde dies sicherlich dem Wirtschaftsstandort entgegenkommen.“
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