KREMSMÜNSTER. Dass männliche Küken leben dürfen, geht von einer oberösterreichischen Initiative aus. Einem der Initiatoren, dem Geschäftsführer der „Eiermacher“ Manfred Söllradl, stattete Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) einen Besuch auf dessen Hof und Betrieb in Kremsmünster ab.
In den Wochen vor Ostern herrscht im Hühnerstall Hochbetrieb. So werden in Oberösterreich zu den Osterfeiertagen in der Regel rund 12 Millionen Ostereier verzehrt. Aus welcher Haltungsform das bunt gefärbte Osterei im Supermarkt stammt, ist in Österreich durch freiwillige Angaben oftmals erkennbar, rechtlich verpflichtend ist die Kennzeichnung aber nicht. “Um sicherzugehen, achten Sie auf Gütesiegel oder kaufen Sie am besten Bio- oder Freilandeier und färben sie für das Osterfest selbst“, empfiehlt Landesrat Stefan Kaineder. Bereits gekochte und gefärbte Eier müssen nämlich nicht mit der Haltungsform gekennzeichnet werden. Bei Bio-Eiern wird zusätzlich zum Platzangebot auch eine gentechnik- und pestizidfreie Fütterung garantiert. „Wer auf Bio-Eier setzt, garantiert auch das Überleben der Hähne, die sonst als Küken getötet werden. Denn seit 2017 dürfen in Österreich Eier nur mehr dann als „Bio“ verkauft werden, wenn die männlichen Küken aufgezogen werden“, informiert Landesrat Stefan Kaineder.
Stefan Kaineder zu Besuch bei der Eiermacher GmbH
Dass männliche Küken leben dürfen, geht von einer oberösterreichischen Initiative aus. Landesrat Stefan Kaineder besuchte einen der Initiatoren, den Geschäftsführer der „Eiermacher“ Manfred Söllradl, auf dessen Hof und Betrieb in Kremsmünster. Manfred Söllradl ermöglichte gemeinsam mit dem Schlierbacher Bio-Pionier Martin Tragler die Umstellung und Vermarktung der Bio-Betriebe auf das Zweinutzungshuhn „Sandy“.
Nachfrage nach Bio-Eiern steigt
Während durch die Corona-Pandemie die Nachfrage nach Eiern aus Bodenhaltung ohne Auslauf um ein Drittel gesunken ist, ist im Bereich Freiland- und Bio-Eier kein Markteinbruch zu verzeichnen. Im Gegenteil, die Nachfrage nach Bio-Eiern im Handel steigt, und das aus gutem Grund, denn jedes österreichische Bio-Ei garantiert, dass auch die Brüder der Legehennen leben dürfen und nicht bereits als Küken getötet werden. Obwohl die konventionelle Käfighaltung in der EU seit 2012 verboten ist und in Österreich seit 2020 auch keine ausgestalteten Käfige mehr zugelassen sind, sind Eier aus diesen Haltungsformen nach wie vor auch in Österreich im Umlauf.
Denn Eier sind viel verwendete Rohwaren in der Lebensmittelproduktion. Rund 65 Prozent aller Eier werden verarbeitet, ob in der Gastronomie, in Großküchen oder über die Lebensmittelindustrie in Kuchen, Nudeln und anderen Produkten. Als „anonyme“ Zutat zählt oftmals der Preis. Dabei werden auch Ei-Produkte aus Drittländern wie der Ukraine und China mit niedrigsten Tierschutz-Standards verarbeitet.
Ausschließlich Boden- Freiland und Bio-Haltung
Nur Eier aus Österreich sind garantiert nicht aus Käfighaltung. Während europaweit der sogenannte ausgestaltete Käfig mit 50 Prozent an der Gesamtproduktion am weitesten verbreitet ist, produzieren österreichische Legehennenhalter ausschließlich in Boden- Freiland und Bio-Haltung.
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