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Gemeinden setzen verstärkt auf Photovoltaik

Susanne Winter, MA, 09.02.2022 08:08

BEZIRKE KIRCHDORF UND STEYR-LAND/WARTBERG AN DER KREMS. Die Klima- und Energie-Modellregion Traunviertler Alpenvorland unterstützt die 23 Mitgliedsgemeinden im nördlichen Bereich der Bezirke Kirchdorf und Steyr-Land beim Ausbau der Photovoltaik. Durch erneuerbare Energien soll in den nächsten Jahren Energie-Neutralität der Kommune erreicht werden. Dazu werden ab sofort mit den Gemeinden gemeinsam die kommunalen Fahrpläne zur Energie-Neutralität erarbeitet.

PV-Anlage am Dach des Feuerwehrhauses der Freiwilligen Feuerwehr Strienzing, v.l.: Stefan Epner (denkapparat - Photovoltaik Stromspeicher Ökoenergie), Feuerwehrkommandant Johannes Füsslberger und Bürgermeister Franz Karlhuber (Foto: Marktgemeinde Wartberg)

Zu den Gemeinden, die sich besonders für Energie-Neutralität engagieren, zählt Wartberg. Seit Jahren werden viele verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um Schritt für Schritt diesem Ziel näher zu kommen. Bürgermeister Franz Karlhuber (ÖVP) freut sich schon sehr darauf, wenn die Gemeinde zumindest gleich viel saubere Energie übers Jahr produziert, wie die gemeindeeigenen Gebäude, Fahrzeuge, Straßenlaternen und Pumpen verbrauchen.

Lebensdauer einer PV-Dachanlage ungefähr 25 Jahre

Die durchschnittliche energetische Amortisation von PV-Dachanlagen beträgt mittlerweile in Österreich zwischen 1,07 und 1,28 Jahre (Quelle: Fraunhofer ISE/PV-Report; Interpolation KEM Traunviertler Alpenvorland). Die gesamte Herstellungsenergie inklusive Produktion, Transport und Montage ist also nach spätestens 1,28 Jahren wieder produziert worden, während man mit einer Lebensdauer von ungefähr 25 Jahren rechnen kann.

Möglichkeiten der PV-Energie

Lukas Schützenhofer, der Verantwortliche für die Klima- und Energie-Modellregion Traunviertler Alpenvorland erklärt: „Mit 4-5kWp Photovoltaik kann man den gesamten Strombedarf eines Jahres für ein durchschnittliches Elektroauto am eigenen Dach produzieren. Es gibt viele andere Möglichkeiten der Anbringung, wie Solarzaun, Gebäudefassaden und Carports. Neben dem Haushaltsstrombedarf und Strom für die Mobilität kann man mit Photovoltaik auch einen wesentlichen Teil des Wärmebedarfs bzw. Warmwasserbedarfs über eine Wärmepumpe decken. Somit ist man gegen steigende Energiepreise zu einem gewissen Teil abgesichert. Die Anlagenpreise sind in den vergangenen Jahren immer weiter gefallen, sodass der günstigste Strom mittlerweile von großen Photovoltaikkraftwerken kommt. Wer kein eigenes geeignetes Dach hat, kann sich auch bei diversen Bürgerbeteiligungsmodellen finanziell beteiligen und so auch den Ausbau unterstützen und von einer Verzinsung profitieren.“

Spannungsstabilität durch Wechselrichter

Der Experte weiß: „Moderne Wechselrichter tragen durch vom Netzbetreiber vorgegebenen Regelungsanforderungen zu einem stabilen Netz bei. Besonders entlegene Gebäude können so von mehr Spannungsstabilität profitieren. PV-Anlagen mit Speicher entlasten das Netz zu Spitzenzeiten zusätzlich.“

Regionale Betriebe stärken

Wer die heimische Solar-Industrie unterstützen will, kann das mit dem Kauf von österreichischen Modulen, Wechselrichtern, Montagesystemen und Kabeln machen. In der Region werden Arbeitsplätze durch den Photovoltaikausbau geschaffen. Man muss nur an die Montagefirmen, kleinere Hersteller oder den namhaften Wechselrichterhersteller in unserer Region denken.

Herausforderungen meistern

„Natürlich gibt es auch in der Photovoltaik-Branche Herausforderungen: Lieferengpässe wie in vielen anderen Branchen auch, zu alte oder wenig bis nicht geeignete Dächer, alte Zählerkästen und Fachkräftemangel. Aber, wie immer gilt: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“, betont Lukas Schützenhofer.


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