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Globart Academy: Treffpunkt für außergewöhnliche Menschen, die etwas bewegen wollen

Claudia Brandt, 27.08.2017 08:44

KREMS. Im September feiert die GLOBART Academy ihr 20-jähriges Bestehen. Auch heuer ist wieder eine Vielzahl hochkarätiger Künstler und Referenten zu Gast im Kloster Und. Erstmals wird eine internationale Studentengruppe Ideen für die weitere Entwicklung der Stadt Krems erarbeiten. Im Gespräch mit Tips informiert Intendantin Heidemarie Dobner über das erklärte Ziel der Denkwerkstatt: ein Ort der Begegnung für außergewöhnliche Menschen zu sein, die etwas bewegen wollen.

Intendantin Heidemarie Dobner ist für das Programm von GLOBART verantwortlich. Foto: Brandt
  1 / 2   Intendantin Heidemarie Dobner ist für das Programm von GLOBART verantwortlich. Foto: Brandt

Von Anfang an hat es sich die GLOBART Academy zum Ziel gesetzt, Kunst und Wissenschaft zu vernetzen. Die Denkwerkstatt ging ursprünglich aus dem Waldviertler Kammermusikfestival Allegro Vivo hervor. Dessen ehemaliger künstlerischer Leiter Bijan Khadem-Missagh, ein österreichischer Musiker mit iranischen Wurzeln, wollte 1997 ein Forum der Begegnung schaffen. Zunächst fand die Akademie für mehrere Jahre im Kloster Pernegg bei Horn statt, ehe man 2011 aus Platzgründen nach Krems übersiedelte.

Chefin mit Kremser Wurzeln

Seit dem Jahr 2000 mit dabei ist Heidemarie Dobner. Zunächst als Geschäftsführerin und heute als Intendantin und Vizepräsidentin des gemeinnützigen Vereins, der hinter GLOBART steht. Die 61-jährige Kulturmanagerin ist der Wachau eng verbunden. Sie ist in Melk geboren, in Kleinpöchlarn aufgewachsen und hat die HAK in Krems absolviert. Mit dem Juristen und Musikjournalisten Walter Dobner hat sie einen gebürtigen Kremser geheiratet. Heute lebt das Paar abwechselnd in Wien sowie in Walter Dobners Elternhaus am Kremser Hundssteig.

Prominente Gäste

Als Intendantin zeichnet Heidemarie Dobner für die inhaltliche Gestaltung der GLOBART Academy verantwortlich. Immer wieder gelingt es ihr hochkarätige Referenten, wie den renommierten Philosophen Peter Sloterdijk (auch heuer mit dabei!) oder namhafte Künstler wie Riccardo Muti, Peter Turrini oder Hermann Nitsch als Gäste zu gewinnen. Dabei sei es nie ihr erklärtes Ziel gewesen, mit möglichst vielen prominenten Namen zu punkten. „Ich will nicht die renitenten Jammerer, sondern Menschen, die positiv etwas bewegen wollen“.

Bis zu 60 Referenten

Etwa 40 bis 60 Referenten geben sich bei der GLOBART Academy jedes Mal die Klinke in die Hand. „Damit würden andere Veranstalter ein ganzes Jahresprogramm machen“, schmunzelt Dobner. Dabei setzt sie nicht unbedingt auf die Experten eines ganz bestimmten Themengebiets, sondern vielmehr auf Impulsgeber. Standardvorträge interessieren sie nicht. Sie will, dass die Redner bei GLOBART über das sprechen, was sie aktuell bewegt oder womit sie sich in Zukunft beschäftigen möchten.

Interaktives Programm

GLOBART lebt in erster Linie von seinem interaktiven Ansatz sowie der Vernetzung der Teilnehmer untereinander, aus der schon zahlreiche Projekte hervorgegangen sind. Am Vormittag gibt es die klassischen Vorträge, am Nachmittag wird in Kleingruppen zu verschiedenen Themen gearbeitet. Dazu gibt es ein umfangreiches Kulturprogramm. Neben dem Kloster Und werden daher auch die Minoritenkirche in Stein, das Museum Krems und das Kino im Kesselhaus mit verschiedenen Veranstaltungen bespielt.

Großes Einzugsgebiet

Rund 250 bis 300 Leute sind Dobner zufolge pro Tag bei der GLOBART Academy dabei. Sie kommen aus ganz Österreich, vorwiegend aus Wien, einige auch aus Deutschland. In zunehmendem Maße entdeckten auch die Kremser Bürger die Denkwerkstatt im eigenen Ort. Allen Besuchern gemeinsam sei, dass sie etwas bewegen und Alternativen leben möchten.

Ordnung als Kernthema

Heuer lautet das Kernthema „Ordnung und Unordnung“. Dobner zufolge haben die Menschen heutzutage unendlich viel Angst und wünschen sich eine Ordnung, in der sie sich zurechtfinden. „Die Populisten nützen das schamlos aus. Wir müssen daher beide Begriffe neu besetzen“. Diskutiert werden solle daher unter anderem die Frage, wie Arbeitsplatz, Religion oder Familie neu geordnet werden können.

Ideen für Krems

Erstmals wird es heuer außerdem ein Zukunftslabor geben, in dessen Rahmen rund 50 Studierende aus Österreich, Deutschland und der Schweiz Ideen für die weitere Entwicklung der Stadt Krems erarbeiten wollen. Ein großes Thema dabei wird der Bereich Mobilität sein. Die Ergebnisse werden am Samstagabend bei der großen Abschlussveranstaltung präsentiert.

Informationen:

20. GLOBART Academy

21. bis 23. September in Krems

www.globart.at


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